Leipzig glänzt nicht, gewinnt aber

RB Leipzig bleibt auswärts ungeschlagen. Bei den Remis-Königen von Arminia Bielefeld gelang den Sachsen ein am Ende schmeichelhafter 1:0-Sieg. Somit steht man weiterhin punktgleich mit Spitzenreiter Freiburg auf Platz 2 der Tabelle. Das goldene Tor auf der Alm markierte Mittelstürmer Davie Selke bereits in der 1. Halbzeit. Trainer Ralf Rangnick schickte dabei die erwartete Stammelf ins Rennen. Der „Professor“ scheint langsam seine Wunschformation gefunden zu haben. Mit dabei war nach seiner Sperre vom letzten Spiel vor der Länderspielpause auch wieder Innenverteidiger Willi Orban.

Was der Mannschaft aber wie so oft in dieser Spielzeit abging, war spielerische Dominanz. Zwar waren die Gäste optisch überlegen, die defensiv stabilen Ostwestfalen konnte man aber nur selten in Verlegenheit bringen. Zu selten, wenn man die individuelle Qualität ins Auge fasst… Eine ernsthafte Torgelegenheit ergab sich in der ersten halben Stunde für den Favoriten gar nicht. Im Gegensatz dazu wirkten die Bielefelder gefährlicher, speziell Christopher Nöthe war in zwei Situationen nah an einem Torerfolg.

Dieser blieb ihm verwehrt und so kam es dann doch wie erwartet: in der 40. Minute brachte Diego Demme Selke in Position und dieser vollstreckte souverän. Ob abgezockt oder glücklich – die Bullen gingen mit einer Führung in die Pause. An diesem Bild änderte sich auch nach dem Wechsel wenig. Die Arminia mühte sich, kam auch zu Abschlüssen – etwas Zählbares gelang ihnen nicht. Nach 70 Minuten dann hätten die Gäste dann eigentlich bei ihrem einzig wirklich gefährlichen Konter den Deckel draufmachen können, Stefan Ilsanker scheitere nach schönem Zuspiel von Marcel Sabitzer aber frei vorm Keeper. Dass es am Ende dennoch zum Dreier reichte war in der Endkonsequenz Fabio Coltorti zu verdanken. Der Schweizer rettete quasi mit dem Schlusspfiff gegen Fabian Klos das Erfolgserlebnis.

Wie so oft hatten die Rasenballer nicht brilliert – aber gewonnen. Doch worin liegt es begründet, dass so herausragend talentierte Fußballer so selten wirklich überzeugend auftreten? Liegt es an der Einstellung der Gegner, die gegen das „Produkt“ neue Kräfte freisetzen? Liegt es an der Einstellung der Spieler, die nicht ihr ganzes Können abrufen? Oder greifen noch immer nicht alle Räder ineinander und Besserung ist erst in der Rückrunde zu erwarten? Ralf Rangnick muss in jedem Fall Antworten finden. Denn ob, wie bislang, nach Darbietungen wie in Bielefeld eben regelmäßig drei Punkte eingefahren werden, darauf wird er sich nicht verlassen wollen. Zu schnell können die ambitionierten Ziele monumental gefährdet sein.

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