Leitl schimpft nach Elfmeter: "Absolutes No-Go"

Hertha BSC bekommt weiter keinen Fuß vor den anderen und musste gegen Schalke 04 eine empfindliche 1:2-Heimpleite hinnehmen. Neben einer Vielzahl bester ungenutzter Chancen tat vor allem die Entstehung des 1:2 der geschundenen Berliner Seele weh.

Vielbeinige Berliner Abwehr verursacht Strafstoß

Man konnte regelrecht fühlen, wie dem sonst so besonnenen Stefan Leitl bei der Analyse des 1:2 in der 55. Spielminute fast die Hutschnur platzte. Mehrmals musste er seine Worte überdenken, um den auf der Pressekonferenz anwesenden Journalisten nicht zu viel Futter zu liefern. Statt den Ball aus dem Strafraum zu pöhlen und so zumindest temporäre Sicherheit zu haben, spielten seine Akteure klein-klein und verursachten so letztlich durch Ibrahim Maza einen absolut vermeidbaren Strafstoß, der am Ende in der nächsten Niederlage mündete.

Leitls mit Bedacht gewählte Worte verdeutlichten, wie sauer der Übungsleiter auf seine Spieler war. Zumal Hertha nur wenige Minuten zuvor das 1:1 erzielt hatte: "Dann kommst du zum Ausgleich und dann passiert etwas, was nicht geht. Das muss man ganz klar und in aller Deutlichkeit ansprechen." Besonders die Tatsache, dass nicht nur einer, sondern gleich mehrere seiner Spieler in die Situation involviert waren und keiner auf die Idee kam, die Kugel aus dem Sechszehnmeterraum zu schießen, missfiel dem 47-Jährigen: "Diese Situation, der Elfmeter, wir haben drei freie Füße und kommen immer wieder ins klein-klein und dadurch entsteht der Elfmeter." Zudem verwies Leitl auf die prekäre tabellarische Situation, die sich durch die nächste Nullnummer nicht zum Besseren wendete: "Das sind Situationen, die spielt man nicht so in der Situation, in der wir uns befinden, ganz klar. Das ist ein absolutes No-Go und wir bestrafen uns dann selbst."

Zeefuiks vergebene Chance steht exemplarisch für Hertha-Misere

Auch die Tatsache, dass seine Hertha dem Gegner in nahezu allen Statistiken überlegen war, konnte den erst vor drei Spielen installierten Trainer nicht positiv stimmen. Zu sehr schmerzte es, dass seine Spieler keine der vielen Torchancen nutzen konnten – 15:8 hieß das Torschussverhältnis am Ende. Am schlimmsten war es wohl in der 40. Spielminute, als Deyovaisio Zeefuik aus vier Metern freistehend neben das Tor köpfte: "Wir haben die Riesenchance von Deyo vor der Halbzeitpause noch den Ausgleich zu erzielen, es gelingt uns aber nicht," haderte Leitl kopfschüttelnd, um kurz darauf nachzulegen: "Viermal war das Tor frei und wir treffen es nicht. Es passt so ein bisschen in die Situation."

Mickrige vier Punkte haben die Berliner in der Rückrunde bisher gesammelt und kommen dem Relegationsplatz immer näher. Klar, dass an der Spree derzeit "nur Siege zählen". Man wolle "im Team weiterarbeiten, um uns aus der Situation herauszuholen," so der Coach. Richtig spannend wird es nächsten Sonntag, wenn Hertha in Braunschweig zu Gast ist, auf die sie derzeit noch vier Punkte Vorsprung haben. Schalke hat bereits am Freitag Leitls Ex-Klub Hannover zu Gast.

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