Löwe attackiert die DFL: "Ist denen alles scheißegal"
Nach der 0:2-Niederlage bei Holstein Kiel steht Dynamo Dresden angesichts von fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und nur noch zwei ausstehenden Spielen vor dem Abstieg in die 3. Liga. Chris Löwen fand nach der Partie emotionale Worte und attackierte die DFL.
"Wir sind die, die den Preis bezahlen müssen"
Als der 31-Jährige nach Spielende zum Interview mit "Sky" kam, platzte es aus dem Verteidiger nur so heraus: "Glauben Sie ehrlich, dass sich einer von denen in der DFL, Christian Seifert, oder wer auch immer; dass sich da auch nur einer eine einzige Sekunde Gedanken macht, was bei uns in den Köpfen vorgeht? Das ist denen alles scheißegal. Wir sind am Ende die, die den verfickten Preis bezahlen für den ganzen Scheiß." Der Hintergrund: Weil Dynamo aufgrund mehrerer Coronafälle innerhalb der Mannschaft zum Zeitpunkt des Re-Starts Mitte Mai für zwei Wochen in Quarantäne musste, standen für die SGD innerhalb der letzten 15 Tage fünf Partien an. Allein in den letzten sieben Tagen war Dynamo dreimal im Einsatz.
"Seit diesem Re-Start hauen wir jedes Mal raus was geht und wechseln jedes Spiel auf fünf Positionen. Jetzt zeigen Sie mir mal eine Mannschaft in der zweiten Liga, egal ob wir, der HSV oder sonst wer, der unter solchen Bedingungen in der Lage ist, seine Ziele zu erreichen. Das ist unmöglich", sagte Löwe mit Tränen in den Augen: "Die Leute sitzen in ihren 5000-Euro-teuren Bürostühlen und entscheiden etwas über unsere Köpfe hinweg. Wir sind am Ende die Idioten, die das Ganze ausbaden."
Kauczinski zeigt Verständnis
Trainer Markus Kauczinski hatte Verständnis für die Reaktion von Löwen: "Wir sind durchgespielt und durchgenudelt. Dass mit den Jungs dann die Emotionen durchgehen, ist nicht ungewöhnlich", sagte der 50-Jährige. Auch er selbst habe beim Blick auf den Spielplan "keine Idee, wie das gehen soll. Man sieht, dass wir nicht mehr können". Bereits zuletzt hatte Kauczinski Kritik am engen Zeitplan geäußert: "Das ganze Corona-Gedöns hat uns leider den Boden unter den Füßen weggezogen. Uns wurde das aufgebürdet. Wir sind nun mal die, die den Preis bezahlen, haben viel schlucken müssen. Mir tun die Jungs leid."
Schon am Sonntag könnte der Abstieg in die 3. Liga besiegelt sein. Um den Klassenerhalt noch zu schaffen, muss Dresden die letzten beiden Saisonspiele gegen Sandhausen und Osnabrück gewinnen und ist gleichzeitig auf Patzer von Karlsruhe und Wiesbaden angewiesen.
Das Löwen-Interview: