VfB Stuttgart: Wie es nach dem Luhukay-Rücktritt weitergeht
Jos Luhukay hat den aufrechten Weg durch die Vordertür gewählt – wohl, um dem stillosen Abgang durch den Hinterausgang zuvor zu kommen. Der Niederländer ist auf eigenen Wunsch nicht mehr Trainer bei Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart und somit wird ein Schlussstrich unter eine seit Tagen unangenehm in der Öffentlichkeit schwellende Kompetenzdebatte gezogen. Sportchef Jan Schindelmeiser hat den Machtkampf gewonnen – und muss nun mit der Wahl des passenden Nachfolgers für Luhukay sein eigenes Image rein waschen.
Überraschender Rückzug
Nach der Stuttgarter Heimpleite gegen Heidenheim beherrschte das Nicht-Verhältnis der beiden sportlich verantwortlichen Macher die Szenerie im Schwabenland. Der Trainer gab einer schlechten Transferpolitik die Schuld am Fehlstart, der Vorstand hingegen nahm ihn in die Pflicht. Dass schlussendlich eine Personalie korrigiert werden musste, das schien klar.
Überraschend kommt der freiwillige Rückzug dennoch – vor allem kombiniert mit einem massiven finanziellen Verzicht, schließlich hatte Luhukay noch einen langfristigen Vertrag. Ob dies nur die offizielle Variante für die Öffentlichkeit ist, dürfte das Geheimnis aller involvierten Parteien bleiben.
Markus Gisdol wohl Topfavorit
Beim VfB übernehmen nun vorerst die Ex-Profis Olaf Janßen, Andreas Hinkel und Heiko Gerber das Kommando. Das Trio betreut die Mannschaft am Samstag beim Duell der kriselnden Traditionsklubs gegen den 1.FC Kaiserslautern. Nur ein Sieg könnte wieder etwas Ruhe beim Erstliga-Absteiger einkehren lassen. Auch im Erfolgsfall soll die Besetzung jedoch nur eine Interimslösung sein. Die Verpflichtung eines neuen Trainers wird zeitnah angestrebt. Topfavorit ist dabei Ex-Hoffenheim-Trainer Markus Gisdol, der dort gemeinsam mit Schindelmeiser arbeitete. "Das werde ich nicht weiter kommentieren. Sie wissen aber auch, dass ich ihn aus meiner Hoffenheimer Zeit gut kenne", bestätigte der Sportchef. Ein weiterer Machtkampf immerhin wäre damit wohl nicht zu erwarten.