MSV Duisburg: In Karlsruhe wie ein Absteiger
Der MSV Duisburg bleibt auch im vierten Ligaspiel nach dem Aufstieg ohne Sieg. In Karlsruhe setzte es eine 0:2 (0:1) Niederlage. Vor allem in der Offensive gaben die Zebras dabei ein erschreckendes Bild ab. Manager Ivica Grlic stellte sich nach dem Abpfiff demonstrativ vor seinen Trainer.
Zebras bestrafen sich selbst
Bei den Meiderichern, die auf die verletzten Bröker und Janjic verzichten mussten, kehrten Klotz, Grote und Onuegbu in die Startelf zurück. Anfangs gelang es Duisburg auch, dass Karlsruher Spiel zu zerstören und wenig zu zulassen. Nach vorne ging jedoch überhaupt nichts. Onuegbu, der in 70 Minuten nur auf elf Ballkontakte kam, rieb sich erfolglos auf. Über die Außenposition kam auch kein Tempo in die Partie. Das Gegentor durch Hoffer fiel in der Folge aus dem nichts, aber erneut aufgrund von individuellen Schwächen: Unmittelbar vor dem Pausenpfiff verlor Grote den Ball im Aufbau, Albutat bekam den Ball durch die Beine geschoben und Torres ließ Bajic mit zwei Haken wie einen A-Jugendlichen aussehen. Im Zentrum guckten drei Zebras nur zu wie der Österreicher die maßgenaue Flanke einköpfte. Eine symptomatische Szene. Auf unnötigste Art und Weise brachten sich die Zebras um den Lohn einer sonst disziplinierten Defensivarbeit. „Wir sind selbstbewusst ins Spiel gegangen, haben eigentlich auch gut begonnen. Doch dann gibt es wieder diesen einen Moment, in dem wir uns durch individuelle Fehler bestrafen“, ärgerte sich Rolf Feltscher nach der Partie. In der Pause brachte Lettieri Iljutcenko für Albutat. Der Stürmer, der schon gegen Bielefeld zum Edeljoker avancierte, war auch direkt verantwortlich für die beste Duisburger Strafraumszene: Nach einer gelungenen Kombination schoss er aus kurzer Distanz jedoch seinen Kollegen Onuegbu an. Nur drei Minuten später klingelte es wiederum im Duisburger Gehäuse, nach dem der MSV nach einem Standard gleich zwei Kopfballduelle im Sechzehner verlor. „In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, den Rückstand aufzuholen, nach einem Standard dann jedoch das 0:2 kassiert. Danach war es schwer, zwei Tore aufzuholen“, so Lettieri. Denn in der Folge kam von den Zebras herzlich wenig. Aufwand und Bemühen kann man dem Team zwar nicht absprechen, jedoch fehlte es in so gut wie allen Situationen schlichtweg an Kreativität, Gefahr und dem letzten Durchsetzungsvermögen. Ein Beleg: Ganze 20 Flanken schlug der MSV in den Strafraum der Badener, nicht eine davon wurde gefährlich. Lediglich das eingewechselte Talent Ahmet Engin prüfte Orlishausen mit einem Distanzschuss. In der 77. Minute wurde Duisburg noch ein klarer Handelfmeter verwehrt. Bitter, aber einen Anschlusstreffer hatte sich der MSV auch nicht verdient.
Lettieri gehen die Argumente aus
Nach der erneut blutleeren Vorstellung wird die Kritik an Lettieri immer größer. Grlic stellte sich nach dem Abpfiff sofort vor seinen Trainer: „Gino genießt mein Vertrauen und wird gegen Fürth auf der Bank sitzen“. Eine Chance, die Lettieri kurz vor der Länderspielpause nutzen muss. Denn seine Mannschaft muss sich drastisch steigern. Das brachliegende Offensivspiel muss neu belebt-, und die Viererkette in Takt gebracht werden. Sollte es am Samstag gegen Fürth eine erneute Niederlage oder eine ähnlich schwache Leistung geben, gehen Lettieri langsam aber sicher die Argumente aus.
Dum wechselt nach Gelsenkirchen
Derweil wurde bei einer Personalie Klarheit geschaffen: Sascha Dum, unter Lettieri ohne Chance, wechselt zur U23 des FC Schalke 04. Der Linksverteidiger brachte es auf 55 Pflichtspieleinsätze und ein Tor. Keine Bewegung gibt es derweil in Sachen Matthias Kühne. Der Innenverteidiger, den der MSV gerne abgeben würde, hat noch keinen neuen Verein gefunden.