"Müssen alles umdrehen": Unterstützung für Trainer Enochs wackelt
Jahn Regensburg beendete gegen den 1. FC Nürnberg zwar seine Torlos-Serie, kam aber erneut unter die Räder. Nach dem verheerenden 3:8-Debakel schwindet auch die Unterstützung für Trainer Joe Enochs.
"So hast du in der Liga nichts zu suchen"
Es war ein völlig verrücktes und vogelwildes Zweitligaspiel. Der Jahn fing sich mal wieder einfachste Gegentore, zeigte aber Moral und durchbrach die Torlos-Serie von 722 Minuten. Obwohl die Regensburger ihre bisherige Torausbeute vervierfachten, brachen sie nach dem 3:3 ein und kassierten noch fünf weitere Treffer. Eine weitere Pleite, die richtig weh tut. "Es gibt keine Worte, die beschreiben, was in uns los ist", meinte Torwart Felix Gebhardt und ergänzte: "Wenn du so spielst, dann hast du hier in der Liga einfach nichts zu suchen."
Vor der Partie sprach Geschäftsführer Achim Beierlorzer dem SSV-Trainer Enochs die volle Unterstützung aus. Doch nach dem katastrophalen Auftritt scheinen die Zweifel zu wachsen. "Die Unterstützung hat er die ganze Zeit gekriegt, aber wir sind beide natürlich lange in diesem Geschäft. Ein 8:3 ist ein unfassbares Brett, das er da serviert bekommen hat", so der Sportchef. Ein niederschmetterndes Ergebnis, bei dem es schwer fällt, zur Tagesordnung überzugehen. "Das müssen wir natürlich sauber aufarbeiten und uns Gedanken machen, wie wir die Mannschaft wieder aufbauen und aus dieser Misere rauskommen", erklärte Beierlorzer.
"Das haben unsere Fans nicht verdient"
Ob Enochs noch in der Lage ist, die Spieler wieder aufzurichten, darf bezweifelt werden. Der 53-jährige nahm sich selbst nach der Partie zurück: "Zurzeit geht es nicht um mich. Es geht um den Verein." Somit liegt es an Beierlorzer zu entscheiden, wie es weitergeht. Der kündigte an, dass man "alles umdrehen und auf rechts bringen" werde. Auch der Trainerposten sei offenbar nicht mehr unumstritten. Mit Enochs gehe es so lange weiter, "wie ich das notwendig finde", sagte Beierlorzer.
Der Sportchef nahm aber auch die Spieler in die Pflicht, die "nicht als Mannschaft auf dem Platz" stehen. Deshalb könne er den Frust der Fans nachvollziehen, die den Kickern nach dem Spielende vor dem Gästeblock eine deftige Ansage machten. "Am Ende geht es nur darum, dass wir uns für dieses Spiel, für dieses Ergebnis vor allem, entschuldigen. Denn das haben unsere überragenden Fans nicht verdient. Es tut mir wahnsinnig leid", so Beierlorzer. Am Dienstag gibt es für Regensburg im DFB-Pokal gegen Greuther Fürth die Chance zur Wiedergutmachung.