"Müssen klar in der Birne sein": Rostocker Frust nach Derby-Pleite
Die Mission war klar: Mit einem Heimsieg im Ost-Klassiker gegen den 1. FC Magdeburg wollte Hansa Rostock am Rivalen aus Sachsen-Anhalt vorbeiziehen und die Abstiegszone verlassen. Doch es kam ganz anders. Die Hanseaten erwischten einen rabenschwarzen Tag und mussten sich mit 0:2 geschlagen geben. Am meisten ärgerten sich die Protagonisten über die mangelhafte Reaktion auf das erste Gegentor.
"Fußball ist ein Fehlersport"
Sie war ein Rostocker Geschenk, die Magdeburger Führung. Ein völlig missratener Pass im Aufbauspiel von John-Patrick Strauß legte FCM-Stürmer Luca Schuler das 0:1 auf. Als "kapitalen Fehler", bezeichnete FCH-Coach Mersad Selimbegovic die Situation, "aber solche Fehler passieren. Das gehört zum Fußball dazu." Viel mehr ärgerte sich der Rostock Übungsleiter über die Reaktion seiner Mannschaft: "Nach so einem Fehler sind alle in der Verantwortung, um das aufzufangen. Wir müssen uns gegenseitig wieder aufbauen. Das habe ich vermisst", so der 41-Jährige.
Markus Kolke pflichtete seinem Trainer bei. "Fußball ist ein Fehlersport, ohne Fehler passieren keine Tore. Das darf uns nicht zurückwerfen, das hat es uns aber komplett", kritisierte der Rostocker Keeper und formulierte anschließend eine klare Forderung an seine Kollegen: "In solchen Situationen müssen wir einfach klar in der Birne bleiben, denn Abstiegskampf ist auch ein bisschen Nervenspiel."
"Wir haben es noch in der eigenen Hand"
Anstatt nach dem Rückstand energisch auf den Ausgleich zu drücken, lief bei Hansa in der Folge wenig zusammen. Stattdessen stellten sich die Mecklenburger bei einem Freistoß erneut nicht gut an und fingen sich noch vor der Pause das zweite Gegentor. Im zweiten Durchgang versuchte Selimbegovic seine Mannschaft mit offensiven Wechseln noch einmal zu pushen, doch letztlich verpufften Hansas Bemühungen. Durch die Heimniederlage verharrt Rostock auf dem Relegationsplatz, während Gegner Magdeburg nun vier Plätze und fünf Punkte entfernt ist.
Kein Grund zur Panik für Kolke: "Wir sind jetzt 16. Es ist noch nichts Krasses passiert. Wir haben es immer noch in der eigenen Hand." Nun stünden die Wochen der Wahrheit an. "Wir müssen jetzt punkten. Punktest du nicht mehr, dann steigst du ab", beschwor der 33-Jährige seine Kollegen, um sich anschließend bewusst positiv zu geben: "Ich bin aber noch immer zuversichtlich, sonst würde ich meine Fußball-Schuhe und meine Handschuhe an den Nagel hängen." Die nächste Möglichkeit, die bitter nötigen Punkte einzufahren, bietet sich Hansa am kommenden Freitag im Auswärtsspiel beim Aufstiegsaspiranten FC St. Pauli.