"Müssen sehr 'crunchy' sein": Wehlmann startet in Kiel
Holstein Kiel hat Carsten Wehlmann zurückgeholt. Der 51-jährige Hamburger wird mit sofortiger Wirkung als Sport-Geschäftsführer bei den Störchen einsteigen und den Übergang zur neuen Saison mit Uwe Stöver gemeinsam abwickeln. Ab Sommer fungiert er zusätzlich als Vizepräsident. In der ersten Medienrunde stellte sich der Rückkehrer vor.
"Werden den Umbruch fortführen"
Im August 2009 wurde Carsten Wehlmann als Chefscout bei der KSV Holstein eingestellt. Zusätzlich wurde der ehemalige Torhüter mit Zweitliga-Erfahrung als Torwarttrainer unter Thorsten Gutzeit, Karsten Neitzel und Christian Wück geschätzt. Die Zusammenarbeit endete schließlich, weil Wehlmann als Sportkoordinator zum SV Darmstadt 98 wechselte. Später wurde der 51-Jährige dort zum Sportlichen Leiter befördert - und gab seinen Posten beim Bundesligisten überraschend im vergangenen Dezember auf. Nun folgt die Rückkehr zu Holstein Kiel, wo Wehlmann auf den zum Saisonende scheidenden Sportchef Uwe Stöver folgt.
"Ich starte voller Vorfreude und verspüre ein gewisses Kribbeln, schon jetzt anfangen zu können", erklärte Wehlmann beim Amtsantritt in der Medienrunde. "Das bietet viele Vorteile auch in der Zusammenarbeit mit Uwe Stöver, den ich schon lange kenne und der ja auch mal mein Chef war." Der fliegende Wechsel in der Sport-Geschäftsführung sei entsprechend kommuniziert, auch vom Verein so gewünscht. Die Installation eines neuen Kaderplaners im Sommer sei angesichts der Transferperiode nicht sinnvoll, daher wurde ein früherer Zeitpunkt gewählt. Nun legt Wehlmann also los: "Wir werden den von Uwe eingeleiteten Umbruch fortführen und ich werde zudem einige eigene Ideen einbringen."
Wehlmann freut sich auf "Crunchtime"
Das Verhältnis zu Stöver sei bereits in der Konstellation als Chefscout für Wehlmann sehr vertrauensvoll gewesen. Braucht der 51-Jährige daher überhaupt eine Eingewöhnungszeit? "Ein Stück weit ist es wie nach Hause kommen. An das norddeutsche Wetter werde ich mich deshalb sicher schnell wieder gewöhnen", war sich Wehlmann zum Einstieg sicher. Aber auch der neue Sportchef merkte: "Wenn man in Projensdorf einläuft, sieht man, dass sich viel verändert hat in den Büroräumen und was die Infrastruktur angeht." Daher wolle Wehlmann jetzt zunächst "funktionierende Abläufe" kennenlernen, statt direkten Einfluss auf das Tagesgeschäft zu nehmen. Dass er viele Mitarbeiter an der Förde noch kenne, sei hilfreich.
Aus sportlicher Sicht läuft es beim Tabellenzweiten der 2. Bundesliga ohnehin gut. Wehlmann erwartet nun die "Crunchtime" der Saison, in der Kiel um den Aufstieg spielen wird. "Da müssen wir dann sehr 'crunchy' sein. Ich denke dafür ist die Mannschaft gut gewappnet. Wenn ich dabei etwas einbringen kann, werde ich dies tun", versprach Wehlmann. Selbst werde er jedoch erst einmal auf der Tribüne sitzen, schon in Elversberg will Wehlmann dabei sein. "Ich glaube nicht, dass Uwe mit mir in einem Zimmer schlafen will, aber ich werde natürlich mit nach Elversberg fahren und denke der Verein wird für mich noch ein Zimmer hinzubuchen können", freute sich der 51-Jährige auf den ersten Auftritt an der Seite seiner neuen Mannschaft.