Nach Fan-Ausschreitungen: Braunschweig ergreift Maßnahmen
Bei der Partie von Eintracht Braunschweig gegen Hertha BSC am vergangenen Samstag kam es insbesondere zum Ende der Partie zu Fan-Ausschreitungen auf den Rängen. Um diese zukünftig zu vermeiden, gaben die gastgebenden Niedersachsen nun einige Veränderungen für kommende Heimspiele bekannt und richteten zudem einen Appell an seine Anhänger.
"Direkte Durchmischung beider Fanlager"
Anlass für das Statement, dass die Braunschweiger am Dienstag veröffentlichte, waren schwere Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Teams sowie der Polizei im Eintracht-Stadion. Dabei beschäftige sich der Verein einerseits "mit den Vorfällen hinter Block 7 als auch mit der Tatsache, dass viele Gästefans Eintrittskarten für Block 17 und damit im Heimbereich hatten". Auch in den weiteren Heimsektoren sollen "erkennbare Anhänger von Hertha BSC" gesessen haben. "Wir stellen fest, dass wir unsere selbstgesteckten Ziele und Qualitätsstandards in Bezug auf die Trennung von Heim- und Gästefans an diesem Spieltag nicht erreicht haben", erklärte der BTSV und bat in der Mittelung um Entschuldigung.
Zwar fand der Ticketverkauf, wie auch in der Vergangenheit, nur eingeschränkt für Mitglieder, Dauerkarteninhaber und Bestandskunden online und stationär in Braunschweig statt, dennoch konnte nicht verhindert werden, dass sich zahlreiche Herthaner mit Karten für Block 17 eindecken konnten und damit "eine direkte Durchmischung beider Fanlager vorherrschte".
Eingangskontrollen "unzureichend kontrolliert"
Auch das Verbot des Tragens von gastkenntlicher Kleidung sei in den Blöcken 5-17 "nur unzureichend an den Eingängen kontrolliert" worden. Daraufhin waren bereits im Verlauf der ersten Halbzeit Umsetzungen vorgenommen, um die Fans beider Lager zu trennen und somit eine Eskalation zu vermeiden. "Wir müssen jedoch feststellen, dass unsere präventiven und intervenierenden Maßnahmen nicht ausgereicht haben, um den gewünschten Effekt erzielen", erklärte der Verein mit Blick auf die Auseinandersetzungen. Außerdem sei es zu Beginn der Stadionöffnung auch noch zu technischen Problemen gekommen, wodurch sich der Zutritt zum Stadion teils erheblich verzögerte.
Insgesamt waren nach Polizeiangaben 13 Beamte verletzt worden, ein Eintracht-Anhänger wurde vorläufig festgenommen. Der BTSV teilte zudem mit, dass eine zweistellige Anzahl an Fans verletzt worden sei, wovon mindestens fünf schwere bis sehr schwere Kopf- und Gesichtsverletzungen erlitten hatten.
Veränderungen bereits zum nächsten Heimspiel
Damit derartige Geschehnisse nicht noch einmal vorkommen, stellte der Verein zusätzliche Maßnahmen vor, die bereits beim kommenden Heimspiel gegen Hansa Rostock am 8. März umgesetzt werden sollen. Für den betroffenen Block 17 werden keine Karten verkauft. Darüber hinaus werde die Eintracht in Zusammenarbeit mit der Stadthallen GmbH als Betreiber des Stadions "bauliche und infrastrukturelle Veränderungen in der Nordkurve vornehmen", um "die Sicherheit in diesem Bereich erheblich und nachhaltig zu verbessern".
Neben den baulichen Veränderungen hofft der Verein aber zudem auf die Mithilfe seiner eigenen Fans und appellierte: "Lasst Euch nicht durch die Anwesenheit oder Pöbeleien von Anhängern des Gastvereins provozieren". Darüber hinaus weis der Verein daraufhin, dass im Vorverkauf Karten für Gästefans durch Anhänger der Eintracht mitgekauft werden. Dabei sollen die Fans künftig "noch sensibler" darauf achten, an wen Karten weitergegeben werden sollten.