Nach Flaschenwurf auf Ache: FCK verzichtet auf Einspruch

Jetzt herrscht Klarheit: Der 1. FC Kaiserslautern hat sich dagegen entschieden, Einspruch gegen die Spielwertung der Partie in Düsseldorf (3:4) einzulegen, nachdem es zu einem Flaschenwurf auf Stürmer Ragnar Ache gekommen war. Das gab der FCK am Montag bekannt - kündigte aber an, rechtliche Schritte im Falle der Täteridentifizierung prüfen zu wollen.

"Schiedsrichter hat regelkonform gehandelt"

Grund für den Einspruchsverzicht sind die geringen Erfolgsaussichten: "Obwohl der Flaschenwurf eine erhebliche Störung des Spielverlaufs darstellte, sind die Verantwortlichen des FCK nach eingehender Prüfung des Sachverhalts zur Ansicht gelangt, dass der Schiedsrichter (...) gemäß der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB regelkonform gehandelt hat", heißt es in einer Mitteilung. Schiedsrichter Benjamin Brand hatte unmittelbar nach dem Flaschenwurf sowohl Ache selbst als auch den Lautrer Teamarzt befragt, ob eine Beeinträchtigung entstanden sei. Dies sollen beide nach Angaben der "Rheinischen Post" verneint haben, was anschließend auch im Schiedsrichterbericht vermerkt wurde. Lauterns Stürmer hatte von dem Flaschenwurf "nur" einen Cut am Hinterkopf erlitten und konnte nach einer Behandlung weiterspielen. Daher wurde die Partie auch nicht abgebrochen. Zur Halbzeit musste der 25-Jährige zwar vom Platz, allerdings aufgrund einer Verletzung am Fuß, die er sich kurz vor der Pause zugezogen hatte.

Unabhängig vom sportlichen Ausgang des Spiels - trotz 3:0-Führung verloren die Roten Teufel noch 3:4 - verurteilt der FCK den Flaschenwurf aber zutiefst. "Dieser stellt eine gefährliche, körperverletzende Handlung dar, und der Täter hat mit seinem Handeln bewusst in Kauf genommen, dem Spieler oder auch weitere Personen, die sich zum Zeitpunkt des Flaschenwurfs im Bereich des Innenraums aufgehalten haben, zu schaden", teilten die Roten Teufel mit. Ein derartiges Verhalten könne nicht toleriert werden. "Auch, da es nicht nur den betroffenen Personen, sondern vor allem den Vereinen und dem Fußball allgemein schadet."

Rechtliche Schritte bei Täteridentifizierung?

Aus diesem Grund steht der 1. FC Kaiserslautern mit Fortuna Düsseldorf und den zuständigen Strafverfolgungsbehörden in Kontakt. Ein Ermittlungsverfahren sei nach Kenntnisstand des FCK bereits eingeleitet worden. Im Falle einer Täteridentifizierung werde der FCK "sämtliche rechtliche Schritte prüfen, um entsprechende Konsequenzen für den Täter herbeizuführen", heißt es.

Geschäftsführer Thomas Hengen erklärt: "Der Fußball lebt von seinen Fans und Emotionen – gerade wir in Kaiserslautern wissen, wovon wir da sprechen." Das Werfen eines Gegenstandes auf einen Spieler, dessen Verletzung bewusst in Kauf genommen werde, habe mit diesen Emotionen aber nichts mehr zu tun. "Wir sind noch immer schockiert von einem derartigen Verhalten, dass weder in Düsseldorf noch auf dem Betze oder sonst einem Stadion auf dieser Welt etwas zu suchen hat." Deshalb werde man dem auch "entschieden nachgehen" und hofft, "dass der Einzeltäter identifiziert und für seine Handlungen zur Rechenschaft gezogen wird".

Fortuna entschuldigte sich

Fortuna Düsseldorf hatte sich nach der Partie für den Vorfall entschuldigt: “Ich möchte mich im Namen von Fortuna Düsseldorf entschuldigen für den Vorfall, den es gegeben hat, den Wurf einer Getränkeflasche auf einen Spieler des 1. FC Kaiserslautern", sagte ein Sprecher. "Das ist nicht das, was wir in Düsseldorf sehen wollen. Und das verurteilen wir zutiefst. Wir sind dabei alles auszuwerten, was es an Bildmaterial gibt, um den Täter dingfest zu machen." Auch Düsseldorfs Sport-Vorstand Klaus Allofs sprach von einer "völligen Unsinnigkeit dieser Handlung", die die Fortuna nun zwar nicht den Sieg am grünen Tisch kostet, allerdings eine hohe Geldstrafe einbringen wird.

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