"Nein": Keine Trainerdebatte in Lautern nach dritter Pleite in Folge

Der 1. FC Kaiserslautern schlittert im Endspurt in eine sportliche Krise. Bei Eintracht Braunschweig gab es für die Roten Teufel die dritte Niederlage in Folge, wodurch der FCK zu den formschwächsten Teams der Liga zählt. Cheftrainer Markus Anfang zeigte sich nicht beunruhigt - doch erste Fragen zu seiner Person kamen nach dem 0:2 beim BTSV auf.
"Nicht daran arbeiten, Tabellen zu lesen"
Aus fünf Spielen holte der FCK nur noch drei Punkte. Gewinnt Fürth am Sonntag in Karlsruhe, dann ist Kaiserslautern das Schlusslicht der Formtabelle. Ausgerechnet im Endspurt, wenngleich der Aufstieg für die Roten Teufel vor der Saison nie das Thema war. Trotzdem werden die Lautrer mit sich hadern. "Das tut weh, aber es ist halt ein Prozess, es ist eine Entwicklung, die wir machen müssen. Da müssen wir reifer werden", ordnete Cheftrainer Markus Anfang die 0:2-Niederlage bei Eintracht Braunschweig ein. "Wir müssen doch jetzt nicht daran arbeiten, dass wir Tabellen lesen. Wir müssen daran arbeiten, dass wir weniger Fehler machen, dass wir unsere Chancen nutzen, dass wir Spiele gewinnen."
Angesichts der akuten Schwächephase war es im Fußballgeschäft nicht untypisch, dass erste Fragen zu Anfangs Rolle als Cheftrainer gestellt wurden. "Das beschäftigt mich nicht. Ich kann darauf nur die klassische Antwort geben, dass ihr da den Falschen fragt. Ich habe keinen Einfluss darauf", entgegnete der 50-Jährige darauf. "Was ich sagen kann, ist unsere Zielsetzung, die wir hatten: Eine ruhige Saison mit einem einstelligen Tabellenplatz. Darum kämpfen wir." Mit 46 Punkten haben die Roten Teufel unlängst den Klassenerhalt eingetütet, der in der Vorsaison noch so sehr auf der Kippe stand. Über den Leistungseinbruch müssen die Lautrer dennoch sprechen.
"Brauchen die Saison nicht abzuschenken"
"Ich finde, heute haben wir ein gutes Spiel gemacht, kriegen dann einen Doppelschlag, aber wir hätten auf jeden Fall etwas mitnehmen können", bewertete Sportdirektor Marcel Klos den Auftritt der Roten Teufel in Braunschweig. Und der 36-Jährige stellte auch unmissverständlich klar: "Nein, es gibt keine Trainerdebatte beim FCK." Klos sprach vom fehlenden Momentum, aber guter Arbeit der Mannschaft. Und da stimmte auch Anfang mit ein: "Das ist halt momentan so ein bisschen das Manko, dass wir einfach zu viele individuelle Fehler haben und dadurch dann auch die Spiele verlieren."
Am Ende sei die Entwicklung der Lautrer ein Prozess, der weiterläuft. "Deswegen wäre es ganz gut, wenn alle einfach einen Schritt zurück gehen und sagen, wir sind in der Realität angekommen", fand Anfang, dass die Formkrise sehr früh sehr hoch gehängt wird. Und wie sah es die Mannschaft? Kapitän Marlon Ritter sagte: "Wir brauchen die Saison nicht abzuschenken. Drei Niederlagen am Stück sind scheiße. Aber es sind jetzt noch zwölf Punkte zu vergeben und wir haben noch viermal die Chance, als Sieger vom Platz zu gehen. Wir sind alle in der Pflicht." Auf dem siebten Platz bleibt Lautern nur zwei Punkte hinter dem Aufstiegs-Relegationsplatz. Eine Extramotivation bräuchte daher kein Spieler, fand Ritter: "Wer keine Lust hat, der ist im Fußball ohnehin falsch. Es geht weiter."