"Große Enttäuschung": FCN verpasst vorzeitigen Klassenerhalt
Matchball vergeben: Mit einem Heimsieg gegen Hansa Rostock hätte Nürnberg den Klassenerhalt klarmachen können. Doch trotz großen Aufwands kam der Club nicht über ein 0:0 hinaus. Damit müssen die Franken weiter um den Klassenerhalt bangen.
"Wollten heute gerne den Sack zumachen"
Eigentlich war alles angerichtet. Vor dem Spiel hatten die Club-Fans einen friedlichen Fanmarsch veranstaltet. Im Max-Morlock-Stadion sorgten 38.579 Besucher für einen großen Rahmen. Fehlte eigentlich nur noch ein Heimsieg gegen Rostock, um den Klassenerhalt perfekt zu machen und diese verkorkste Saison endlich abhaken zu können.
Doch es kam anders. Trotz viel Engagements gelang den Franken kein Treffer. Da auch Rostock seine Chancen im ersten Durchgang nicht nutzte, blieb es beim torlosen Remis. Insgesamt das dritte Unentschieden in Folge für den Club, der dadurch weiter um den Klassenerhalt bangen muss. Stellvertretend für alle im Stadion, die es mit den Rot-Schwarzen hielten, bezeichnete Keeper Carl Klaus das Ergebnis als "große Enttäuschung" und fügte hinzu: "Die Rahmenbedingung hätten heute gestimmt, deshalb ist es sehr schade, dass wir es nicht entscheiden konnten". Auch Trainer Dieter Hecking war konsterniert: "Wir sind enttäuscht, da wir heute gerne den Sack zu machen wollten."
Viel Ballbesitz - wenig Gefahr
Insbesondere die erste Halbzeit war den Nürnbergern misslungen. "Wir haben sehr nervös angefangen und nicht in die Abläufe reingefunden, waren zu statisch und hatten keine richtigen Lösungen parat“, kritisierte Trainer Dieter Hecking, der das 0:0 zur Pause dementsprechend als "glücklich" bezeichnete.
Im zweiten Durchgang gelang es dem Club dann zwar immer mehr, Rostock hinten einzuschnüren. Doch auch wenn Rostock-Trainer Alois Schwartz nach dem Spiel von einem "Nürnberger Sturmlauf in der zweiten Halbzeit" sprach, gelang es den Franken bei aller Dominanz nicht, sich nennenswerte Torchanen zu erspielen. "Wir haben nicht verstanden, den freien Mann zu finden", ärgerte sich Hecking, um hinterher zuschieben: "Das ist aber auch nicht einfach, wenn eine Mannschaft so vielbeinig verteidigt wie Rostock heute". Angreifer Lukas Schleimer bemängelte, dass "heute die Konsequenz im letzten Drittel gefehlt hat", während sein Teamkollege Lino Tempelmann das Geschehen wie folgt zusammenfasste: "Wir hatten generell viel Ballbesitz, konnten daraus aber keinen großen Profit schlagen."
"Wir haben es selber in der Hand"
Durch den verpassten Sieg wartet nun ein Endspiel am letzten Spieltag auf den Club. Nur mit einem Sieg in Paderborn wäre der FCN sicher gerettet. Bei einem Unentschieden oder gar einer Niederlage könnte Konkurrent Bielefeld vorbeiziehen, sofern die Arminia ihre Partie in Magdeburg gewinnt. Zudem mischt auch noch Braunschweig im Abstiegskampf mit. Die Eintracht hat ebenso wie Nürnberg 36 Punkte auf dem Konto, aber das um zwei Tore bessere Torverhältnis und mehr erzielte Tore vorzuweisen. Hecking hob auf der Pressekonferenz hervor, dass Nürnberg den Klassenerhalt nach wie vor "selber in der Hand" habe. Keeper Klaus brachte die Situation treffend auf den Punkt: "Jetzt haben wir nochmal ein brutal schweres Auswärtsspiel, das wir unbedingt gewinnen müssen."