Nürnberg vor Auswärtsspiel in Braunschweig mit neuen Sorgen
Wenn zwei Sachen in der Saison des "Glubbs" bisher konstant waren, dann die Inkonstanz der bisherigen Leistungen und das fortwährende Verletzungspech. Trainer Robert Klauß ist sicherlich nicht zu beneiden, wenn es darum geht, Woche für Woche den Ausfall von Leistungsträgern aufzufangen und Formschwankungen des Teams auszugleichen. Und ausgerechnet am Freitag geht es nach Braunschweig zum Tabellenschlusslicht.
Nürnberger neu im Lazarett, Valentini fraglich
Mittelfeldmotor Fabian Nürnberger zählte in einer Saison mit vielen Auf und Abs bisher sicherlich zu den Beständigeren der "Glubberer". Zumindest bis letzten Samstag, 13:45 Uhr. Nach einem Sturz auf den Ellenbogen konnte der 23-Jährige nicht mehr weiterspielen und wird nach gestriger Operation seinem Team länger fehlen. Er gesellt sich damit zum Lazarett um Pascal Köpke (Knie-OP), Lukas Schleimer (Innenbandriss Sprunggelenk), Tim Handwerker (Kreuzbandriss) und Taylan Duman (Innenbandanriss Sprunggelenk), die ebenfalls auf nicht absehbare Zeit ausfallen werden.
Mit Blick auf das morgige Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Eintracht Braunschweig kommt mit Enrico Valentini ein weiteres kurzfristiges Fragezeichen dazu (Unwohlsein, Abbruch des Trainings). Doch es gibt auch zwei Meldungen, die Hoffnung machen: Abwehrrecke James Lawrence scheint nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung am Samstag keinen größeren Schaden davon getragen zu haben. Und Lino Tempelmann befindet sich wieder voll im Training, nachdem er die letzte Begegnung aufgrund muskulärer Probleme verpasste. Er dürfte im zentralen Mittelfeld 1:1 die Rolle von Nürnberger übernehmen und direkt eins von Klauß' Problemen lösen.
Erst eine Führung für Nürnberg, Klauß warnt vor Braunschweigs Kontern
Ein neues eröffnete sich Anfang der Woche, als Klauß' bisheriger Co-Trainer Tobias Schweinsteiger seinen Abschied gen Osnabrück bekanntgab. In Frank Steinmetz steht ihm zwar ein zuverlässiger Mann weiterhin zur Verfügung, dennoch muss auch diese Lücke zeitnah geschlossen werden. Und dann wären da noch die sportlichen Probleme: Nach ansprechender Vorsaison sollte dieses Spielzeit eigentlich der nächste Schritt gegangen werden. Mit sieben Punkten aus sechs Spielen wurde kein kompletter Fehlstart hingelegt, dass angesichts von sechs Toren insbesondere offensiv und spielerisch Steigerungsbedarf besteht, ist aber allen klar. Auf Dauer helfen keine "ausgeglichenen" Spiele (Klauß nach dem vorherigen 0:2 beim HSV), sondern nur Punkte.
Vielleicht kommt mit dem bisher sieglosem Tabellenletzten Braunschweig genau der richtige Gegner, um endlich mal über 90 Minuten fußballerisch und vom Engagement zu überzeugen. Doch Nürnbergs Trainer entgegnete auf der Spieltags-Pressekonferenz gleich dem Trugschluss, den Kontrahenten angesichts der Tabellensituation zu unterschätzen und hob dessen Stärken nach Kontern hervor. Warnung genug sollte das letzte Auswärtsspiel in Sandhausen vor zwei Wochen gewesen sein, als die Nürnberger eine dürftige 1. Halbzeit hinlegten, das Spiel aber im zweiten Durchgang drehten. Im besten Fall muss es am Freitag-Abend, ab 18:30 Uhr gar nicht so weit kommen. Ein Führungstor (bisher lediglich einmal am 2. Spieltag gegen Fürth) wäre dem sicherlich dienlich.