Nur vier Punkte aus zehn Spielen: SSV Jahn trennt sich von Enochs
Tabellenschlusslicht SSV Jahn Regensburg hat die Konsequenzen aus dem desaströsen Saisonstart gezogen und sich am Sonntag mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Joe Enochs getrennt. Wer die Nachfolge des 53-Jährigen antreten wird, ist noch offen. Vorerst übernimmt Co-Trainer Andreas Patz.
"Neuen Impuls setzen"
Nur vier Punkte, lediglich ein Sieg und 4:30 Tore: Nach zehn Spieltagen belegt der SSV Jahn in Folge eines desaströsen Saisonstarts den letzten Tabellenplatz. Erst am Freitag unterlag die Jahnelf mit 3:8 beim 1. FC Nürnberg und kassierte damit bereits die achte Niederlage in dieser Saison. Die Folge: Joe Enochs ist ab sofort nicht mehr Trainer.
"Die gemeinsame Trennung fällt uns und mir persönlich wirklich sehr schwer", erklärt Sportchef Achim Beierlorzer, der bereits am Freitagabend ein Stück weit von Enochs abgerückt war. "Nach dem bislang nicht zufriedenstellenden Saisonverlauf haben Joe und ich uns nach dem Spiel am vergangenen Freitag in Nürnberg sehr offen, direkt, sachlich und respektvoll ausgetauscht und sind gemeinsam zum Ergebnis gekommen, die Zusammenarbeit zu beenden. Leider haben in den vergangenen Wochen die erhofften Ergebnisse gefehlt, weshalb wir in der Mannschaft einen neuen Impuls setzen müssen."
Enochs habe im gesamten Verein eine sehr hohe Wertschätzung genossen, als Trainer und als Mensch. "Er hat von Beginn an die Werte des SSV Jahn gelebt und große Identifikation mit dem Verein gezeigt. Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei Joe für all das, was er mit der Jahnelf erreicht hat und für die großartigen Momente, die wir mit ihm gemeinsam erleben durften", so Beierlorzer weiter.
Den Jahn zum Aufstieg geführt
Das Traineramt beim Jahn hatte Enochs im Mai 2023 von Mersad Selimbegovic übernommen, konnte den Abstieg aus der 2. Liga jedoch nicht mehr verhindern. Dennoch blieb der US-Amerikaner im Amt und führte die Oberpfälzer auf direktem Wege über die Relegation zurück in die 2. Bundesliga. Insgesamt stand er in 58 Pflichtspielen an der Seitenlinie. Dabei verbuchten die Regensburger 23 Siege und 14 Unentschieden, was einen Punkteschnitt von 1,44 bedeutet.
Zum Abschied sagt er: "Der SSV Jahn ist mir in den vergangenen Monaten sehr ans Herz gewachsen, meine Frau und ich haben uns im Verein und in der Stadt sehr wohl gefühlt. Deswegen ist es für mich persönlich sehr schade, dass sich die Wege nun trennen." Zugleich sei er "dankbar für die Zeit hier und für die vielen Menschen rund um den Verein, die ich kennen und schätzen gelernt habe. Was wir gemeinsam in der vergangenen Saison erreicht haben, macht mich sehr stolz. Leider haben wir es in den vergangenen Wochen in der laufenden Zweitliga-Saison nicht geschafft, gute Ergebnisse zu erzielen. Ich bin davon überzeugt, dass in der Mannschaft das entsprechende Potential steckt, um zurück in die Erfolgsspur zu kehren und den Klassenerhalt zu schaffen."
Co-Trainer übernimmt vorerst
Wer die Nachfolge des 53-Jährigen antreten wird, ist noch offen. Die Suche nach einem neuem Coach habe bereits begonnen. "Bis auf Weiteres wird Co-Trainer Andreas Patz das Training der Profi-Mannschaft übernehmen, ließ der Jahn wissen. "Er wird die Mannschaft gemeinsam mit seinem Trainerteam um Philipp Tschauner, Oliver Seitz und Christoph Rezler auf das Pokal-Heimspiel am Dienstag gegen die SpVgg Greuther Fürth vorbereiten."