Nürnberg bleibt ungeschlagen und trotzt Bochum einen Punkt ab
Der 1. FC Nürnberg hat es nach dem Spitzenspiel am Montagabend verpasst, auf den zweiten Tabellenplatz zu klettern. Im Spiel gegen den VfL Bochum kamen die Mittelfranken nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Die Vorzeichen gaben den Fans bereits vor dem Spiel zu denken: Zwar war der „Club“ seit 14 Heimspielen in Folge ungeschlagen, jedoch setzte es die letzte Niederlage im Grundig Stadion gegen genau wen: Richtig, dem VfL Bochum.
Vor einer wieder einmal mageren Heimkulisse von knapp 25.000 Zuschauern lieferten beide Mannschaften im ersten Durchgang eine ausgeglichene Partie ab. Der FCN drängte nach vorne, konnte sich aber bis auf die Chance von Zoltán Stieber, der mit seinem Schuss an VfL-Keeper Manuel Riemann scheiterte (36.), keine nennenswerten Chancen erarbeiten.
Spiel von Taktik geprägt
Auch die Bochumer wagten sich eher selten vor das Tor von Raphael Schäfer. Wirklich gefährlich wurde es dann nur zweimal in der ersten Hälfte. Nach fünf Spielminuten ließ erstmals Simon Terodde sein Können aufblitzen, scheiterte aber mit seinem Drehschuss an Schäfer, der wieder einmal nicht zu überwinden war. Zehn Minuten vor der Pause war es dann Tim Hoogland für die Gäste, der mit seinem Kopfball „Club“-Torwart Schäfer jedoch keine Mühen bereitete.
Die erste Halbzeit war durch viel Taktik geprägt. Der FCN drängte nach vorne, konnte sich aber keine zwingenden Chancen herausspielen. Auch von den Mannen von Gertjan Verbeek kam in der Offensive fast gar nichts – der Niederländer setzte auf sicheres Passspiel in den eigenen Reihen.
Terodde an den Pfosten
Nach dem die Mannschaften aus der Kabine kamen, ging das Aufeinandertreffen wie schon vor dem Pausenpfiff weiter. Nur Terodde ließ die Zuschauer im Stadion kurz aufspringen, als er einen Schuss aus der Drehung an den Pfosten nagelte (49.). Durch die schnelle Drehung ließ der 27-jährige Angreifer seinen Gegenspieler Dave Bulthuis alt aussehen – auch Schäfer wäre machtlos gewesen.
Nach dem Führungstreffer von Marco Terrazzino, der nach einem Zuspiel von Tim Hoogland in die Nürnberger Maschen einschob, suchten auch die Nürnberger ihr Heil in der Offensive und konnte kurz nach der VfL-Führung zum 1:1 ausgleichen.
Stieber enttäuscht vor Möllers Augen
Für Stieber, der bereits im vergangenen Spiel gegen den 1860 München (1:0) offensiv wenig Akzente setzen konnte, war es auch am gestrigen Montag ein mehr als gebrauchter Tag. Und das vor den Augen von Andreas Möller: Der 48-Jährige ist derzeit Co-Trainer von Bernd Storck bei der ungarischen Nationalmannschaft, die sich für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich qualifizieren konnte.
Resultierend aus der abermals schwachen Partie von Winter-Neuzugang Stieber könnte sich für die kommenden Wochen die erste Änderung ergeben haben. Möglich wäre, dass Kerk, der einige gute Aktionen zu verbuchen hatte, von Anfang an aufläuft.
Sollte Coach René Weiler diese Option ausschlagen, gäbe es obendrein die Möglichkeit, Kevin Möhwald von Beginn an auflaufen zu lassen. Dieses Vorhaben müsste jedoch mit einer Systemumstellung einhergehen, denn der gebürtige Erfurter fühlt sich auf der „Zehn“ am wohlsten.
„Ein guter Gegner hat uns heute nichts geschenkt“
Auch René Weiler musste anschließend feststellen, dass das Spiel vor allem in der ersten Halbzeit von viel Taktik geprägt war: „In der ersten Halbzeit war das Spiel für den neutralen Zuschauer wahrscheinlich nicht so interessant, wie für uns Trainer. Wir haben Bochum spielen lassen, hatten sie gut im Griff, kamen aber selbst nicht zu vielen Abschlüssen.“
Weiler weiter: „Das erste Tor kann in so einer Partie entscheidend sein, deshalb war ich froh, dass wir schnell ausgeglichen haben.“ Der Schweizer stellte jedoch auch klar, dass er „gerne gewonnen hätte, ein guter Gegner aber heute keine Geschenke verteilt hat.“ Weiler zeigte sich letztendlich zufrieden mit dem Punktgewinn.
Für den FCN steht am kommenden Spieltag abermals ein Montagabendspiel auf dem Programm. Die Reise geht zu Fortuna Düsseldorf, die überraschenderweise beim SC Freiburg mit 2:1 gewinnen konnten. Nach den kommenden Wochen wird feststehen, wohin die Reise für den „Club“ geht. Denn nach dem Gastspiel im Rheinland warten mit Greuther Fürth im Frankenderby, der SV Sandhausen und dem 1. FC Kaiserslautern richtungsweisende Gegner.