Osnabrücks Abstieg nur verschoben: Koschinats "fieses Gefühl"
Der VfL Osnabrück bekommt im Kampf um den Klassenerhalt einfach nicht mehr die Kurve: Nach dem 1:1 beim 1. FC Magdeburg könnte der nur verschoben erscheinende Sturz des abgeschlagenen Schlusslichts in die Drittklassigkeit bereits am kommenden Wochenende zwei Runden vor Saisonschluss besiegelt sein.
"Für großes Ding hat immer etwas gefehlt“
"Es ist ein ganz fieses Gefühl, dass sich ein ehrenwert und hart erkämpfter Punkt in Magdeburg aufgrund unserer Ausgangssituation so schlecht anfühlt“, bemühte sich VfL-Trainer Uwe Koschinat in der Pressekonferenz nach dem dritten Spiel seiner Mannschaft ohne Sieg schon nicht einmal mehr um die bei Abstiegskandidaten oft lange üblichen Durchhalteparolen.
Zwar soll die Hoffnung immer zuletzt sterben, doch bereits vor den letzten drei Spielen sah Koschinat ungeachtet des Punktgewinns durch Dave Gnaases Ausgleich per Strafstoß (44.) keinen Anlass mehr für Zuversicht. "Das Spiel“, leitete der 52-Jährige bereits ernüchtert die offenkundige Bilanz eines verlorenen Abstiegskampfes ein, "war ein Spiegelbild der Saison: Wir mussten immer an unser Maximum gehen, um konkurrenzfähig zu sein. Für das große Ding aber hat jeden Spieltag etwas gefehlt, und die Bürde, eigentlich immer einen Dreier einfahren zu müssen, hat nicht zu unserer Qualität gepasst.“
Verlieren gegen Schalke verboten
Aufgrund Koschinats zutreffender Bestandsaufnahme droht den Lila-Weißen für Samstag im Heimspiel gegen Schalke 04 der achte Zweitliga-Abstieg. Im Falle einer Niederlage im Duell mit dem auch noch nicht endgültig gesicherten Bundesliga-Absteiger wären die Würfel gegen die Niedersachsen gefallen, und selbst bei einem Remis oder gar Sieg gegen die "Königsblauen“ könnte nur Schützenhilfe anderer Klubs gegen die Rivalen Eintracht Braunschweig, 1. FC Kaiserslautern oder SV Wehen Wiesbaden die Galgenfrist wenigstens noch einmal um eine Woche verlängern. Realistisch erscheint ein "Wunder“ allerdings nicht mehr.
Auf mangelnde Charakterstärke mochte Koschinat die triste Lage seines Teams jedoch keineswegs zurückführen. "Die Jungs haben eine unglaubliche Energie auf den Platz gebracht, um das Unmögliche doch noch möglich zu machen und sich noch einmal an die Konkurrenz heranzurobben“, bescheinigte der verhinderte Retter seinen Spielern ausdrücklich Moral: "Sie haben allen signalisiert, alles geben zu wollen, um den Klassenerhalt möglichst lange offen zu halten. Die Mannschaft hat sich gewehrt und die Ärmel hochgekrempelt, doch leider hat es nicht zu einem Dreier gereicht.“