Fanverhalten beim Aufstieg abgestraft: VfL gibt Statement ab

Der Wahnsinn in Osnabrück nahm am 38. Spieltag seinen Lauf, als sich der VfL mit zwei Toren in der Nachspielzeit in die 2. Bundesliga schoss. Daraufhin gab es auf den Rängen kein Halten mehr. Nun folgt für die Lila-Weißen unter anderem eine Strafe vom DFB-Sportgericht für den anschließenden Platzsturm.

Insgesamt 9.900 Euro

Vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund II wurden schon mindestens acht Bengalischer Feuer seitens der VfL-Zuschauer abgebrannt. Die Ekstase folgte in der Nachspielzeit, als Ba-Muaka Simakala (90.+4) und Jannes Wulff (90.+6) den VfL geradewegs mit zwei Treffern zum direkten Aufstieg schossen. Einige Fans stürmten daraufhin bereits den Platz, das Trikot des Siegtorschützen wurde entwendet. Nach kurzer Unterbrechung konnte das Spiel fortgesetzt werden - und wenig später liefen die Osnabrücker Zuschauer nach Spielschluss erneut auf den Rasen. Dabei wurden mindestens zwei Bengalische Feuer und ein Rauchkörper abgebrannt. Insgesamt verurteilt das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Lila-Weißen dafür in Summe zu einer Geldstrafe von 9.900 Euro.

VfL veröffentlicht Statement

Der VfL teilte daraufhin mit, dass er die Bewertung des Platzsturms nach Abpfiff als "unsportliches Verhalten der Fans" nicht nachvollziehen könne. "Bei allem Verständnis für Regeln und die unverrückbare Zielsetzung, für die Sicherheit von Zuschauern, Spielern und Schiedsrichtern zu sorgen: Wir dürfen niemals vergessen, wofür wir Fußball spielen und Fußballspiele ausrichten: es geht um Spaß am Spiel, um das Ziel, sportliche Erfolge zu erringen und um die Freude, wenn das gelingt. Dass die durchweg positiven Emotionen, die sich in einem friedlichen und aufgrund der Sicherheitslage sogar bewusst gesteuerten Platzsturm ausgedrückt haben, als 'unsportliches Verhalten' eingestuft und mit einer Geldstrafe belegt werden, können und dürfen wir nicht einfach unkommentiert hinnehmen", erklärt Geschäftsführer Dr. Michael Welling im Wortlaut.

Verständnis für den Urteilsspruch zeige er durchaus, stellt dessen Grundsatz aber infrage: "Auch wenn der Kontrollausschuss und mithin die Sportrichter aufgrund des Regelwerkes hier vielleicht keine andere Möglichkeit hatten – es muss im Interesse von Fußballfans, der Vereine und des DFB sein, ein solches Regelwerk zu verändern und positive, gewaltfreie Emotionen zuzulassen." Zuvor machte der VfL-Geschäftsführer klar, dass bereits im vorherigen Verlauf der Saison zu Unstimmigkeiten mit dem Verband gekommen sei. Eine Reformation der Bestrafungspraxis mit Blick auf Pyrotechnik sei wünschenswert. "Wir hoffen auch hier, dass der DFB sich proaktiv dieser Thematik annimmt – und wir hoffen, dass Aufsteiger am Ende der Saison 2023/2024 ihrer Freude freien Lauf lassen können, ohne dass die Klubs anschließend vom DFB zur Kasse gebeten werden", so Welling - immer mit Blick auf die Sicherheit. Die aktuelle Geldstrafe wird der Verein nicht akzeptieren.

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