Protest gegen die DFL: Fanszenen wollen erneut schweigen

Wie schon Mitte Dezember wollen die Fanszenen auch beim Start der Rückrunde am kommenden Wochenende aus Protest gegen die DFL-Entscheidung zu einem möglichen Einstieg von Investoren zu Beginn der Partien wieder schweigen.

Fanszenen stellen klare Forderung

Unter dem Titel "Der deutsche Fußball bleibt Risikokapital" kündigen die "Fanszenen Deutschland" erneut einen Stimmungsboykott in den ersten zwölf Minuten an. Kein Verein, kein DFL-Geschäftsführer und insbesondere kein Investor solle das Gefühl bekommen, Interessen von Fans und Mitgliedern übergehen zu können, heißt es in der gemeinschaftlichen Erklärung. "Ihr täuscht euch, wenn ihr der Überzeugung seid, euren Deal allen Widerständen zum Trotz durchboxen zu können." Wer seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werde und bei Regelbrüchen wegschaue, verliere jede Glaubwürdigkeit.

Der Zusammenschluss der Fanszenen fordert: "Wir erwarten von der DFL und damit von unseren Vereinen, dass die Abstimmung unter völliger Transparenz und Einhaltung der 50+1-Regel wiederholt wird." Darüber hinaus wird auch ein Mitspracherecht für potentielle Aufsteiger aus der 3. Liga gefordert.

"Dammbruch für die Bundesliga"

Auch die DFL nehmen die Fans in die Pflicht: "An verbindlichen Regeln, die nachhaltiges Wirtschaften in den Vereinen durchsetzen, fehlt es weiterhin. Ziele und Inhalte, abgesehen von der Maximierung der Erlöse, sucht man bei der DFL vergebens. An dringend benötigte Maßnahmen, den Wettbewerb fairer zu gestalten, traut man sich nicht ran."

Die Entscheidung, mit einem Investor die Kommerzialisierungsspirale weiterzudrehen, sei die Spitze dieses Eisberges. "Doch so lange Faninteressen übergangen werden, können wir euch nur eines garantieren: Der deutsche Fußball bleibt Risikokapital!" Hintergrund der Proteste ist eine Abstimmung der Erst- und Zweitligisten am 11. Dezember, die der DFL mit knapper Mehrheit das Mandat gegeben hatten, Gespräche mit Investoren führen zu können. Dem stehen die Fanszenen ablehnend gegenüber. Von einem "Dammbruch für die Bundesliga" war die Rede. Und weil der "angebliche Dialog auf Augenhöhe mit der Basis" schon lange eine leere Worthülse gewesen sei, wollen sich die Fanszenen nun erneut anderweitig Gehör verschaffen. Mitte Dezember war es dabei teilweise auch zu kurzen Spiel-Unterbrechungen gekommen, nachdem Gegenstände auf den Platz geflogen waren.

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