RB Leipzig in der Rolle des Gejagten
Nach einem bemerkenswerten 2:1-Auswärtssieg beim SV Sandhausen und dem zeitgleichen Punktverlust des SC Freiburg beim 2:2 gegen Eintracht Braunschweig ist RB Leipzig erstmals Tabellenführer der 2. Bundesliga. Treffer von Kapitän Dominik Kaiser und Sommer-Last-Minute-Neuzugang Marcel Halstenberg bescherten der Elf von Trainer Ralf Rangnick ein verdientes Erfolgserlebnis. Insgesamt war es in der Liga der vierte Dreier in Folge, außerdem ist die Rehabilitation für das peinliche Pokalaus in Unterhaching gelungen.
RBL dreht Partie
Der Coach hatte im Vergleich zu dieser Blamage die Aufstellung ordentlich durchgewirbelt. Mit Fabio Coltorti, Lukas Klostermann, Willi Orban, Marvin Compper, Diego Demme, Marcel Sabitzer sowie den beiden Torschützen kamen gleich acht Spieler neu in die Startformation.
Nach einer ausgeglichenen Startphase und dem recht frühen Schreck eines Gegentreffers übernahmen die Sachsen ab der 30. Minute das Kommando und demonstrierten, warum sie in diesem Jahr inzwischen als der absolute Aufstiegsfavorit gelten müssen. Ausgenommen Kaisers Elfer zum schnellen Ausgleich fehlte aber die Präzision im Abschluss, zahlreiche Gelegenheiten blieben ungenutzt.
Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer ein ähnliches Bild. Zwar war die Heimelf hin und wieder durch Konter gefährlich, insgesamt spielten die Roten Bullen aber für einen Auswärtsauftritt beeindruckend dominant. Belohnt wurden sie dafür schließlich eine Viertelstunde vor dem Ende: nach einer feinen Einzelaktion von Edeljoker Yussuf Poulsen war Halstenberg per Abstauber zur Stelle und sicherte den überfälligen Sieg.
Kaiserslautern kommt nach Leipzig
Natürlich besteht kein Anlass zur Euphorie, noch immer wirkt das Gebilde ab und an gebrechlich. Die Siegesserie ist beeindruckend, jedoch muss festgehalten werden dass alle Spiele recht knapp waren. Am kommenden Wochenende gastiert der angeschlagene 1.FC Kaiserslautern in der Red Bull Arena und es wird interessant sein zu sehen, wie man erstmals mit der Rolle des Gejagten umgehen wird. Defensivspieler Willi Orban wird dann gegen seinen Ex-Verein durch die fünfte gelbe Karte kurioserweise fehlen – ein Umstand, der aufgrund des Wechseltheaters in den letzten Wochen und Monaten aber vielleicht ein Stück weit Glück im Unglück bedeuten kann.