Saisonfazit FSV: Mit viel Kampf zum Klassenerhalt
Nach dem letzten Spieltag ist der FSV Frankfurt nun sicher auch das achte Jahr hintereinander in der zweiten Bundesliga dabei. Der Verein aus Frankfurt-Bornheim beendet die Saison 2014/15 auf dem 13. Platz in der Tabelle und hat am Ende 39 Punkte auf dem Konto. Mit einer Tordifferenz von -12 ist man gleich auf mit Absteiger Aalen, nur Erzgebirge Aue hat mehr Tore kassiert. Im Folgenden schaut sich liga2-online.de die Saison vom FSV Frankfurt genauer an.
Das lief gut: Von Überraschungssiegen und Comebackqualitäten
Allzu viel Positives bekamen die Zuschauer am Bornheimer Hang in der vergangenen Saison nicht zu sehen. Jedoch gab es auch einige positive Erlebnisse in der Spielzeit, darunter Überraschungssiege gegen hochkarätige Gegner, wie das 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg am ersten Spieltag der Rückrunde oder der 1:0-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Das alles waren Siege, mit denen wohl kaum jemand aus der Anhängerschaft gerechnet hätte. Ebenfalls einen Grund zum Feiern stellten die Comebackqualitäten des FSV am letzten Spieltag in Düsseldorf, als die Frankfurter nach einer Aufholjagd mit einem 3:2-Auswärtssieg den Klassenerhalt sicherten.
Das lief nicht gut: Vom fehlenden Einsatz, dem Heimfluch und verschenkten Zählern
Die vergangene Saison bot auf jeden Fall mehr negative als positive Aspekte. Zum einen, wohl der größte Aspekt, ist die fehlende Moral – während bei Mannschaften wie Arminia Bielefeld oder beim MSV Duisburg die Mannschaft und die Fans 90 Minuten lang eine Einheit bilden und für den Aufstieg kämpfen, hatte man am Bornheimer Hang das Gefühl, die Spieler wären gezwungen worden, auf dem Platz zu stehen. Ein großes Manko bildeten auch die anfänglichen Heimprobleme, bis zum letzten Heimspiel der Hinrunde blieb der FSV zuhause sieglos. Erst gegen den 1. FC Heidenheim schafften die Bornheimer, drei Punkte am Main zu behalten. Ebenfalls auffällig waren unnötige Niederlagen, wie an den letzten beiden Heimspieltagen gegen 1860 München und Union Berlin, als man wichtige Punkte kampflos verschenkte.
Vincenzo Grifo: der Mann der Stunde
Den jungen Italiener aus Hoffenheim für eine Saison zu leihen, war wohl die beste Idee, die dem Vorstand des FSV vergangenen Sommer kam. Grifo wusste gleich von Anfang zu überzeugen und glänzte mit tollen Auftritten, wichtigen Toren und einer grandiosen Technik. Der Mittelfeldspieler überzeugte mit sieben Toren und zehn Vorlagen und steigerte in der Spielzeit beim FSV Frankfurt seinen Marktwert um 300.000 Euro. Zum Saisonende sollte Grifo wieder zurück nach Hoffenheim, wechselte aber kurzerhand zu Bundesligaabsteiger SC Freiburg. Dort sucht der 22-Jährige sein weiteres Glück, welches jeder Bornheimer ihm gönnen würde, für die tolle Saison, die er dem FSV geschenkt hat.
Saisonhighlights: Sowohl positiv, als auch negativ
Das Highlight der Saison bildet für jeden FSV-Fan ohne Frage das Auswärtsspiel in Düsseldorf. Mit bis zum Anschlag gespannten Nerven reisten um die 1000 Anhänger der Bornheimer zur Fortuna. An diesem Spieltag entschied sich, ob es für den FSV Frankfurt ein weiteres Jahr zweite oder nun doch dritte Liga heißen sollte. Und die Fans wurden nicht enttäuscht: nach einem sehr dramatischen und abwechslungsreichen Spiel sicherten Edmond Kapllani und Zlatko Dedic den Bornheimern den Klassenerhalt.
Den Tiefpunkt der Saison bildete im Kontrast dazu das Auswärts-Derby gegen den SV Darmstadt 98. Auf die Partie gegen die Südhessen freute sich jeder einzelne FSVler und so reisten am Mittwoch-Nachmittag um die 300 Anhänger in den Süden. Die gute Stimmung wurde aber schnell getrübt – der FSV unterlag dem Aufsteiger nach einer Blamage mit 4:0. Für jeden Fan war klar – spätestens nach diesem Denkzettel musste sich an der Einstellung der Mannschaft etwas ändern.
Transfers: Von Beugelsdijk über Aoudia bis hin zu Grifo
Wie bereits angesprochen, bildet Vincenzo Grifo den ohne Zweifel erfolgreichsten Transfer der Saison. Der 22-Jährige schoss sieben Tore und bereitete weitere zehn vor und belegt damit den Posten des Topscorers beim FSV. Darüber hinaus banden die Frankfurter weitere gute Spieler an sich, zum Beispiel den holländischen Verteidiger Tom Beugelsdijk, der von ADO Den Haag an den Bornheimer Hang wechselte und auch einige gute Auftritte für den FSV hinlegte. Darüber hinaus zeigte sich Stürmer Amine Aoudia aus Dresden gut, er machte zwei Tore für den FSV und war auch am Klassenerhalt beteiligt, ebenso wie Stürmer Zlatko Dedic, der in Düsseldorf das entscheidende Tor zum Klassenerhalt erzielte.
Tomas Oral – der Hoffnungsträger?
Bis zum letzten Spieltag der Saison blieb Benno Möhlmann der Cheftrainer der Bornheimer. Nach der Niederlage gegen Union Berlin beim letzten Heimspiel entschied sich der Vorstand, sich vom Rekordtrainer zu trennen und verpflichtete kurz darauf den ehemaligen FSV-Trainer Tomas Oral. Was kritisiert wurde, war der späte Moment, an dem Oral die Mannschaft übernahm. Jedoch half wohl der „Neu-Trainer-Effekt“ und die Mannschaft zeigte ein tolles Spiel. Oral lobte auch seinen Vorgänger Möhlmann, indem er sagte, er habe eine intakte Mannschaft vorgefunden, bei der man nur einige Sachen aktivieren musste, um sie zurück in die Erfolgsspur zu bringen.
Fazit & Ausblick auf die kommende Saison
Die vergangene Saison war mit Sicherheit keine Spielzeit mit Glanzleistungen, auch wenn sie ein gutes Ende nahm. Vorstand als auch Spieler werden aus den Problemen und Situationen lernen und hoffentlich Schlüsse für kommende Saisons ziehen.
Mit zwei ambitionierten Aufsteigern wie Duisburg und Bielefeld wird der FSV es auch in der nächsten Saison schwer haben, sich in der Tabelle zu etablieren. Der Vorstand wird noch einige gute Transfers tätigen müssen, um Hoffnung in die nächste Saison zu setzen.