Schalke 04 meldet Vollzug: Kees van Wonderen ist neuer Trainer
Was am Samstagabend bereits durchgesickert war, ist nun offiziell: Kees van Wonderen ist neuer Trainer des FC Schalke 04 und tritt damit die Nachfolge des vor zwei Wochen entlassenen Karel Geraerts an. Bei den Königsblauen unterschrieb der 55-Jährige, der Robert Molenaar als Co-Trainer bringt, einen Vertrag bis 2026.
Zuletzt beim SC Heerenveen
Der Niederländer, der die deutsche Sprache beherrscht, war am Samstagabend beim Heimspiel gegen Hertha BSC (2:2) bereits mit den Bossen der Schalker in der Loge der Veltins-Arena. Zuletzt trainierte der 55-Jährige den niederländischen Erstligisten SC Heerenveen (2022 bis 2024), davor war er für die Go Ahead Eagles Deventer verantwortlich. Mit dem Klub gelang ihm 2021 der Aufstieg in die niederländische Eredivisie.
Zwischen 2018 und 2019 fungierte van Wonderen unter Ronald Koeman als Co-Trainer der niederländischen Nationalmannschaft, nachdem er zuvor bereits als Coach der U17 und U18 aktiv war. Mit der U17 wurde er 2018 Europameister. Erfahrungen sammelte der 55-Jährige außerdem als Co-Trainer von Twente Enschede (2008-2010 und 2013-2015). Als Spieler bestritt van Wonderen einst 259 Erstliga-Partien in den Niederlanden und feierte 1999 mit Feyenoord Rotterdam die Meisterschaft. Zwei Jahre später holte er mit dem Klub den UEFA Cup - Finalgegner war Borussia Dortmund.
Warum die Wahl auf van Wonderen gefallen ist, erklärt Ben Manga, Direktor Kaderplanung, so: "Die Basis unserer Suche bildete ein Anforderungsprofil, das wir gemeinsam mit dem Vorstand verabschiedet haben. Zusammengefasst: ein Trainer, dessen Arbeit auf dem Rasen eine sichtbare Handschrift trägt, der weiß, wie er mit unserem Kader arbeiten will und Erfahrung mitbringt, Spieler zu entwickeln." Und weiter: "Wir sind absolut überzeugt davon, dass wir mit Kees van Wonderen die richtige Person für die Aufgabe gefunden haben. Ich kenne ihn und seine Arbeit bereits seit einigen Jahren, sehr intensiv seit der Zeit in Deventer und freue mich nun, mit ihm zusammenzuarbeiten."
Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann bezeichnet den 55-Jährigen - S04-Coach Nummer 15 seit 2011 - als einen Trainer, "der vollumfänglich zu unserer Strategie passt: junge Spieler entwickeln, ohne die Notwendigkeit von kurzfristigen Erfolgserlebnissen aus den Augen zu verlieren". Die Wochen bis zur Winterpause seien nun von großer Bedeutung für den weiteren Saisonverlauf.
"Gehen es mit Überzeugung und Zuversicht an"
Bei S04, wo der Ex-Profi in seiner ersten Auslandsstation die Nachfolge des vor zwei Wochen freigestellten Karel Geraerts antritt und der dritte niederländische Coach der Vereinsgeschichte ist, steht er nun vor der Herausforderung, die Königsblauen nach dem schwachen Saisonstart mit nur acht Punkten aus acht Partien möglichst noch in dieser Saison zum Wiederaufstieg in die Bundesliga zu führen. Als 13. der Tabelle liegen die Königsblauen derzeit acht Punkte hinter einem direkten Aufstiegsplatz.
"Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren sehr gut und von großem Vertrauen geprägt", sagt der neue S04-Coach. "Wir haben alle Saisonspiele analysiert und eine Idee entwickelt, was wir mit dem Team erarbeiten wollen." Das sei mitten in einer laufenden Saison herausfordernd, "doch wir gehen es mit Überzeugung und Zuversicht an", so der Niederländer. Ich werde den Sonntag nutzen, den Staff kennenzulernen und Gespräche zu führen, auch mit Jakob Fimpel, um mir wertvolle Eindrücke aus erster Hand zu holen, bevor wir am Montag mit der Mannschaft loslegen. Wir wollen in der Länderspielpause gemeinsam Schritte gehen."
Sein Debüt feiert van Wonderen an 19. Oktober beim Auswärtsspiel in Hannover. Bereits am morgigen Montag wird er im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt. Zuletzt hatte U23-Coach Jakob Fimpel die Mannschaft betreut. Der 35-Jährige kehrt nun auf seinen Posten im Nachwuchs der Gelsenkirchener zurück. Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann dankt dem Interimscoach: "Jakob hat in den vergangenen zwei Wochen einen herausragenden Job gemacht. Wegen der fehlenden Trainerlizenz stand bereits vorher fest, dass es kein dauerhaftes Engagement werden kann. Wir werden Jakobs Entwicklung weiter fördern."