Scherning zu VAR-Einsatz: "Es gibt keine zwei Meinungen"

Nach vier Niederlagen aus den ersten vier Spielen und dem damit verbundenen Sturz ans Tabellenende schöpft Eintracht Braunschweig nach dem 1:1 in Darmstadt neue Hoffnung. Der späte Ausgleichstreffer bei den Lilien zeigt, die Moral der Mannschaft ist intakt. Nicht zufrieden war man im Lager des BTSV mit dem VAR.

Braunschweig hadert mit VAR-Entscheidung

Trotz des viel umjubelten späten Ausgleichs durch die Braunschweiger Löwen war es eine andere Szene, die nicht nur während des Spiels, sondern auch danach, die Gemüter aufseiten der Gäste stark erhitzte. In der Entstehung des 1:0 hatte Kilian Corredor Sven Köhler umgecheckt und ihn so temporär spielunfähig gemacht. Nach längeren Beschwerden der Braunschweiger und einem VAR-Check ließ Schiedsrichter Felix Prigan das Tor jedoch zählen – sehr zum Unmut des BTSV.

Für alle Beteiligten des gelb-blauen Tross' war die Aktion ein absolutes Unding, wie später in den Interviews deutlich wurde. Der vermeintlich Gefoulte bezog zu dem Check klar Stellung: "Meiner Meinung nach muss die Situation abgepfiffen werden. Es ist sehr bitter, dass daraus dann das Tor fällt." Auch für seinen Coach Daniel Scherning, der aufgrund zu starker Proteste mit einem Platzverweis belegt wurde und auf die Tribüne musste, kam das Vorgehen des Unparteiischen einer Frechheit gleich: "Die Situation vor dem 1:0 ist natürlich extrem bitter. Es gibt keine zwei Meinungen, dass das Spiel da unterbrochen werden muss."

"Punkt zeigt, dass wir am Leben sind"

Trotz der bitteren Schiedsrichterentscheidung zeigten die Braunschweiger, dass mit ihnen wieder zu rechnen ist im Abstiegskampf. Der Kampf bis zur letzten Sekunde und die vielen gewonnenen Zweikämpfe und zweiten Bälle zeigten deutlich, die Mannschaft lebt und hat eine intakte Moral – ein Faustpfand in der prekären Situation. Sah auch Köhler so, der das explizit hervorhob: "Dieser Punkt zeigt, dass wir am Leben sind. Die Reaktion war gut, denn man muss sich vorstellen, dass nach fünf verloren Spielen alles gegen uns läuft. Es ist respektabel, was wir heute auf den Platz gebracht haben."

Sein Teamkollege Ermin Bicakcic sah das nicht anders: "Der Punkt ist auf jeden Fall verdient, den wir uns erkämpft haben. Wir haben als Mannschaft Moral gezeigt und hatten mit zwei Aluminiumtreffer auch noch durchaus die Chance hier drei Punkte mitzunehmen." Weiter führte er aus: "Wenn du am Boden bist, musst du aufstehen und dich da rauskämpfen. Du musst an dich und an deine Mannschaft glauben. Wir müssen uns als Mannschaft daraus kämpfen und Zusammenhalt beweisen. In solchen Situationen wächst du als Team zusammen." Für die Löwen heißt es nun, Kräfte bündeln und nächste Woche gegen Greuther Fürth den lang ersehnten ersten Dreier der Saison einfahren. Und das "mit aller Macht", wie Köhler hinterherschob. Darmstadt ist dann auf Schalke zu Gast.

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