Schiri-Kritik von Kohfeldt: "Mit allem Respekt" aber "abenteuerlich"
Die Erfolgsserie des SV Darmstadt 98 hielt auch beim Hamburger SV an. Zweimal schlugen die Lilien nach einem Rückstand zurück, sodass die Mannschaft von Florian Kohfeldt ein 2:2-Unentschieden im Volksparkstadion holten. Ruhig, aber bestimmt, erklärte der Cheftrainer danach seine Kritik am Schiedsrichtiger-Gespann.
"Zwei, drei Schlüsselszenen" ärgerten Kohfeldt
Ein Kopfballtor von Aleksandar Vukotic (33.) und ein Linksschuss von Killian Corredor (63.) egalisierten am vergangenen Sonntag die Führungen des Hamburger SV zugunsten des SV Darmstadt 98. Die Lilien holten sich einen Punkt an der Elbe, wodurch die Serie von acht Spielen ohne Niederlage aufrecht erhalten wurde. "Da kann man nicht mehr von einer Momentaufnahme sprechen", fand Cheftrainer Florian Kohfeldt später bei "Sky". Unter seiner Regie hatten sich die Lilien stabilisiert und gefestigt. Schiedsrichter Eric Weisbach kam beim Darmstädter Coach hingegen nicht so gut weg.
Ausschlaggebend für eine deutliche Kritik am Unparteiischen waren "zwei, drei Schlüsselszenen", die Kohfeldt innerhalb von wenigen Minuten innerhalb der Partie erlebte. Angefangen hatte es mit einem schnell ausgeführten Freistoß von Philipp Förster, den Weisbach zurückpfiff - anschließend sah der Darmstädter noch die gelbe Karte. Wenig später folgte dann eine ähnliche Situation auf der anderen Seite, allerdings ließ der Schiedsrichter dieses Mal Elfadlis Ausführung laufen. Hamburg traf zum 2:1. Und: Zuvor war auch noch der Ellenbogen von William Mikelbrencis im Gesicht von Fraser Hornby gelandet. Zu viel für Kohfeldt.
"Aus meiner Sicht fachlich falsch"
"Das ist keine Kann-Entscheidung", gab der SVD-Coach bei der Szene um Mikelbrencis und Hornby an, dass er seine "sehr, sehr rötliche" Aktion gesehen habe. Kohfeldt betonte: "Er guckt vorher hin und jagt ihm dann den Ellenbogen ins Gesicht." Zumal Hornby anschließend für seine Beschwerden die Verwarnung sah, was der SVD-Coach als "abenteuerlich" einstufte. Dass die Verhältnismäßigkeiten zwischen den Pfiffen bei den schnell ausgeführten Freistößen erklärbar war, nahm Kohfeldt wiederum an. Bei Försters Szene wurde eine Mauer gestellt, bei Elfadli nicht. Anhand dessen lag Weisbach mit seinen Pfiffen regeltechnisch nicht verkehrt.
Verärgert war Kohfeldt trotzdem, denn beim Hamburger Freistoß sei die Kommunikation schief gelaufen - und zwar auf dem Rasen. "Er erklärt unserem Spieler noch etwas und hat die Pfeife im Mund", berichtete Kohfeldt, dass mindestens ein Lilien-Spieler somit nicht im Fokus sein konnte. Der Fußballlehrer schlussfolgerte: "Das heute waren Entscheidungen, die aus meiner Sicht fachlich falsch waren." Trotzdem betonte Kohfeldt auch, dass er seine Kritik ruhig und sachlich, vor allem aber "mit allem Respekt vor dem Schiedsrichter" vortragen wollte. Im Sinne des "respektvollen Umgangs" sei es wichtig, die Dinge anzusprechen: "Wenn man es nicht anspricht, fällt es unter den Tisch." So freute sich Darmstadt letztendlich über einen Punkt in Hamburg, der von manchem Nebengeräusch begleitet wurde.