Schlägerei und Verletzte vor Hamburger Derby
Am Abend vor dem Derby zwischen dem Hamburger SV und dem FC St. Pauli ist es am Freitag zu einer Schlägerei zwischen beiden Fanlagern gekommen. Dabei wurden zwölf Personen verletzt.
Pauli-Fans überfallen Lokal
Nach Polizeiangaben sollen gegen 21 Uhr etwa 15 vermummte St.-Pauli-Fans ein Lokal am Großneumarkt überfallen haben, in dem sich neben 50 Gästen ohne Fußballbezug rund 20 Anhänger des Hamburger SV befanden. Die Vermummten suchten offenbar gezielt die Konfrontation mit den HSV-Fans. Es kam zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen beiden Gruppen, Gläser und Mobiliar wurden als Wurfgegenstände verwendet. Dabei wurden Teile der Inneneinrichtung und eine Fensterscheibe beschädigt.
Außerdem soll Reizgas versprüht worden sein, wodurch zehn der unbeteiligten Gäste und der Verantwortliche des Lokals Atemwegreizungen erlitten, zwei von ihnen auch Kopfplatzwunden. Unter den Verletzten befanden sich zudem zwei schwangere Frauen. Vier Personen wurden zur weiteren Behandlung ihrer Verletzungen in ein Krankenhaus transportiert. Noch vor dem Eintreffen der Polizei flüchteten die Fan-Gruppen.
1.500 Beamte im Einsatz
Im weiteren Verlauf des Abends setzte sich ein Fanmarsch von etwa 600 Pauli-Fans in Bewegung. Mehrere Anhänger sollen versucht haben, die Polizeiketten zu durchbrechen. Außerdem wurden offenbar Glasflaschen geworfen. Zeitgleich versuchten über 100 Anhänger des HSV, zu den St.Pauli-Fans zu gelangen, was die Polizei aber verhinderte.
Nach Mitternacht nahm die Polizei sieben Pauli-Fans fest, die in Verdacht stehen, an der Auseinandersetzung am Großneumarkt beteiligt gewesen zu sein. Die Personen wurden mit Aufenthaltsverboten sowohl für den Bereich St. Pauli als auch für den Bereich des Volksparkstadions wieder entlassen. Rund um das Spiel am Samstagmittag sind etwa 1.500 Polizisten im Einsatz. Die Partie wurde als Risikospiel eingestuft, entsprechend herrscht im kompletten Stadion ein Alkoholverbot.