Schlussworte von Lieberknecht: Darmstadt "etwas ganz Besonderes"

Vor zwei Tagen trat Torsten Lieberknecht als Cheftrainer vom SV Darmstadt 98 zurück. In einem emotionalen Video verabschiedete sich der 51-Jährige nun von den Fans.

"Im Fußball gelten Siege oder Niederlagen"

Es war eine Krise, aus der Torsten Lieberknecht nicht mehr herauskam. Nach dem Aufstieg mit dem SV Darmstadt 98 war die Bundesliga-Saison mit nur 17 Punkten aus der kompletten Spielzeit offensichtlich zu viel, um das Ruder bei den Lilien in der neuen Spielzeit noch einmal herum zu reißen. So zog der 51-Jährige nach einem Unentschieden und drei Niederlagen, die ihn zuletzt fassungslos zurückließen, selbst die Reißleine. "Ich möchte mich bedanken für eine unfassbare Zeit, die wir zusammen erlebt, aber auch durchlebt haben", erzählte Lieberknecht nun in einer Videobotschaft des Vereins.

"Egal, wo ich hingekommen bin, ich habe immer die Zuneigung der Fans mir gegenüber gespürt. Diese Zuneigung war für mich Verpflichtung und Verantwortung zugleich, immer wieder aufzustehen und mein Bestes für Darmstadt 98 zu geben", so der Cheftrainer. Gereicht hat es am Ende trotzdem nicht. "Wenn im Fußball andere Maßstäbe zählen würden, dann wäre meine Zeit ewig hier. Aber im Fußball gelten Punkte, Siege oder Niederlagen." Von den ersten zwei Stichworten gab es zuletzt zu wenig, vom letzten Faktor zu viel.

Geschichte vom BTSV nicht wiederholen

So habe Lieberknecht freiwillig den Stuhl geräumt. Zur Erinnerung: als Kulttrainer von Eintracht Braunschweig geriet der 51-Jährige schon einmal in eine ähnliche Situation, stieg mit dem BTSV nach einem verpassten Aufstieg im Vorjahr überraschend im darauffolgenden Jahr aus der 2. Bundesliga ab. Dieses Mal zog Lieberknecht frühzeitig seine Konsequenzen.

"Ich habe mich dazu entschlossen, den größtmöglichen Impuls zu setzen und den Weg frei zu machen für einen Trainer, der den Knopf finden wird, um alles wieder in die Erfolgsspur zurückzubringen." Den Verein habe er als "etwas ganz Besonderes wahrgenommen", sodass der Abschied nach wie vor schwer fiele: "Das Bölle ist jetzt leider nicht mehr meine sportliche Heimat, aber Darmstadt ist die Heimat meiner Familie geworden." Ins Stadion wird der 51-Jährige daher wohl ein ums andere Mal noch zurückkehren - dann jedoch als Fan.

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