Schock für den HSV: CAS erhöht Vuskovic-Sperre auf vier Jahre
Hiobsbotschaft für Mario Vuskovic! Die Doping-Sperre des Innenverteidigers vom Hamburger SV wurde seit Monaten vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne verhandelt. Verein und Spieler hatten auf einen Freispruch plädiert. Jetzt soll feststehen, dass der 22-Jährige für zwei weitere Jahre gesperrt wird.
Vorgesehenes Strafmaß tritt in Kraft
Mario Vuskovic bestritt bislang 47 Pflichtspiele für den Hamburger SV, allerdings war der 22-jährige Innenverteidiger zuletzt vor 21 Monaten am Ball. Seitdem fehlt der kroatische Abwehrspieler aufgrund einer Doping-Sperre, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) rückwirkend im März 2023 verhängte. Ursprünglich für zwei Jahre, sodass Vuskovic in knapp zwölf Wochen wieder spielberechtigt gewesen wäre. Allerdings legten alle Parteien - der Spieler, die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA), die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und auch der DFB - Einspruch gegen das Urteil ein.
Der Fall landete vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne, der nun eine neue Entscheidung traf. Und zwar zu Ungunsten des Spielers: Vuskovic wird für insgesamt vier Jahre bis November 2026 gesperrt! Damit haben NADA und WADA ihr Ziel erreicht, dass der Innenverteidiger das vorgesehene Strafmaß für das Doping-Vergehen erhält, statt der zweijährigen Sperre durch den DFB. Der 22-Jährige hatte wiederum auf Freispruch geklagt, weil er von seiner Unschuld überzeugt ist. Auch Mitspieler und Verantwortliche des HSV hatten Vuskovic in der Sache unterstützt.
CAS-Sperre ist endgültig
Laut "Bild"-Zeitung wurden die Anwälte der beteiligten Parteien am Dienstagmittag über das Urteil informiert, woraufhin Sportvorstand Stefan Kuntz die Mannschaft auf dem Trainingsplatz eingeweiht habe. Dem Bericht zufolge habe das gesamte Team betroffen reagiert, zum Teilen der Mannschaft habe Vuskovic nach wie vor privaten Kontakt.
Am 16. September 2022 wurde der Abwehrspieler bei einer Trainingskontrolle der NADA positiv auf das Dopingmittel "EPO" getestet. Sogenanntes Erythropoetin ist ein körpereigenes Hormon, das in der Niere produziert wird und die Bildung roter Blutkörperchen anregt. Dadurch kann eine Steigerung der Ausdauerleistung und eine kürzere Erholungszeit bewirkt werden. Auch die B-Probe fiel positiv aus, sodass der HSV seinen Abwehrspieler umgehend aus dem Spielbetrieb nahm. Die Sperre des CAS ist jedenfalls nun unumstößlich, der Vertrag des Innenverteidigers beim HSV läuft hingegen nur bis 2025.
Update: HSV reagiert mit Information
In einem Statement am Nachmittag reagierte der Hamburger SV auf das CAS-Urteil mit einer Mitteilung, in der über das die nächsten Schritte informiert wird. Demnach prüfen Vuskovic und dessen Anwälte "jetzt das umfangreiche schriftlich zugegangene Urteil". Der Verein bat um Verständnis, dass die Aufarbeitung wieder Zeit in Anspruch nehmen wird. Danach wird sich der HSV mit dem Abwehrspieler zusammensetzen und die "neue Sachlage bewerten und dann das weitere Vorgehen besprechen".