Schuhen über Lattenkracher: "Wird wahrscheinlich ein anderes Spiel"

Darmstadts 3:0 gegen den Karlsruher SC klingt im ersten Moment wie eine Machtdemonstration der Hausherren. Mit etwas Pech hätte die Partie aber schon in der Anfangsphase eine völlig andere Richtung nehmen können. Lediglich ein paar Zentimeter machten am Ende den Unterschied.

Standard sorgt fast für frühen Rückstand

Keine sieben Minuten waren am Darmstädter Böllenfalltor gespielt, als Lilien-Keeper Marcel Schuhen einen Kopfball von Nicolai Rapp gerade so nach vorne abwehren konnte und Karlsruhes Marcel Franke die Kugel aus vier Metern an den Querbalken bugsierte. Nach Spielschluss und dem im Nachhinein verdienten 3:0-Erfolg gegen den KSC waren sich trotzdem alle Beteiligten im Lager der Hessen bewusst, dass ein früher Rückstand in der derzeitigen sportlichen Gemengelage schon fast einem Todesstoß gleichgekommen wäre.

Trainer Florian Kohfeldt hätte sich bei einem frühen Rückstand zweifellos eine neue taktische Marschroute einfallen lassen müssen: "Für uns war es natürlich gut, dass der erste Ball nicht reingegangen ist. Das hätte uns in Probleme bringen können," resümierte der Übungsleiter. Auch Schlussmann Schuhen zeigte sich anschließend erleichtert in Bezug auf die aus seiner Sicht prekäre Szene: "Wir hatten zu Beginn bei der Standardsituation ein wenig Glück. Wenn der KSC da in Führung geht, wird es wahrscheinlich ein anderes Spiel. So gehen wir wenig später selbst mit 1:0 in Führung."

Papelas Premierentreffer macht den Deckel drauf

Nachdem die Lilien im weiteren Spielverlauf die Partie beherrschten und Killian Corredor das zwischenzeitliche 2:0 erzielt hatte, war es Merveille Papela, der mit seinem Premierentreffer für Darmstadt in der 79. Minute den viel umjubelten Schlusspunkt eines unterhaltsamen Spiels besorgte. Für den 24-Jährigen war der Treffer selbst eine der leichteren Übungen, wie er später zu Protokoll gab: "Ich sehe, dass Killian im Zwei-gegen-Eins ist, habe gesehen, dass ich Platz habe und bin mitgelaufen. Ich musste nur noch einschieben." Nach dem Abpfiff zeigte er sich "stolz" über die Leistung, war sein Team doch "mannschaftlich kompakt" aufgetreten.

Ein Faustpfand für die siegreichen Hessen war einmal mehr das Böllenfalltor, das mit seiner großartigen Stimmung die letzten Prozentpunkte aus den Spielern herauskitzelte. Für Papela sei es gar ein "magischer Ort, wenn es richtig angezündet wird". Kohfeldt sah zudem "eine starke Verbindung zwischen Mannschaft und Fans". Bis zum nächsten Auftritt an dem "magischen Ort" müssen sich Spieler und Fans jedoch noch etwas gedulden. Erst stehen für Darmstadt mit Köln und Ulm zwei von der Länderspielpause unterbrochene Auswärtsspiele an, erst dann kommt Greuther Fürth ins Bölle. Karlsruhe hat kommendes Wochenende die Spatzen aus Ulm zu Gast.

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