"Sehr enttäuscht": Schalke-Talfahrt hält an – Fans stellen Support ein

Große Hoffnungen waren auf Schalke in den neuen Trainer, Karel Geraerts, gesteckt worden. Bei der 0:3-Niederlage in Karlsruhe wurde dieser Hoffnung nun ein gehöriger Dämpfer verpasst. Der Neu-Coach zeigte sich im Nachhinein mächtig angefressen – genauso wie die mitgereisten Fans, die den Support nach dem 0:2 einstellten. 

Pfeifkonzert nach Abpfiff

Schön waren sie wohl nicht, die Worte, die den Schalkern aus der eigenen Kurve entgegenschlugen, nachdem sie am Sonntagnachmittag 0:3 beim Karlsruher SC untergingen. Noch unter der Woche war doch mit der Anstellung von Trainer Geraerts, der mit Royale Union Saint-Gilloise in Belgien Herausragendes erreichte, doch Aufbruchstimmung aufgekeimt. Alles wieder dahin. Gerade einmal 22 Minuten brauchte der KSC, um S04 erstmals zu knacken. Nach 37 Spielminuten stand es bereits 0:2 und der Nachmittag war dahin. Nach dem Spiel stellten sich die Spieler dem Anhang, der sichtlich frustriert erschien – ebenso wie der neue Coach.

"Ich bin sehr enttäuscht über das Resultat und sehr enttäuscht über die ersten Halbzeit", stellte der sichtlich desillusionierte Geraerts auf der Pressekonferenz nach der neuerlichen Pleite klar. Dabei setzte er mit einer Dreierkette auf neue Impulse – die aber verpufften. Keine Überraschung für den Belgier: "Wir hätten 4-4-2 oder auch 4-3-3 spielen können – was auch immer. Wenn du keine Intensität hast, kannst du spielen, wie du willst." Schalke ließ an diesem Sonntag so ziemlich alles vermissen, sodass auch der Support kurz vor der Halbzeit gestoppt wurde. Stattdessen waren deutliche Pfiffe vernehmbar. "Das kann ich 100% verstehen. Jeder Fan erwartet, dass das Team mehr Leidenschaft zeigt, mehr Intensität", gab Geraerts zu.

"Ich schreie wirklich selten, aber..."

Entsprechend deutlich fiel dann wohl auch die Halbzeitansprache aus. "Ich schreie wirklich selten, aber heute in der Halbzeit habe ich geschrien. Ich hätte auch elf neue Spieler aufstellen können, aber wenn du nicht rennst, gewinnst du auch keine Spiele", musste er feststellen. So seien seine neuen Spieler "physisch in keiner guten Verfassung", aber dies sei "keine Ausrede." Viel mehr komme es auf die Einstellung an. "Ich habe gesagt: ‚Sie rennen, wir gehen nur.‘ So hat es sich zumindest angefühlt", stellte der 41-Jährige fest.

Dass die Pleite an fehlender Vorbereitungszeit gelegen haben könnte, konnte der Coach indes klar ausschließen. So sei er "nicht überrascht gewesen", wie der KSC auftrat. Eher war er überrascht, wie wenig sich seine Mannen wehrten. "Wir waren nervös und wir waren nicht in der Lage, Duelle zu gewinnen – weder den ersten Ball noch den zweiten", musste er bilanzieren. Da half es auch nicht, dass die zweite Halbzeit "gute 20, 25 Minuten" bereithielt. Spätestens mit dem 0:3 – einem Eigentor von Henning Matriciani (76.) – war das Debüt gelaufen. Der S04 fällt nach zehn Spielen auf einen bedrohlichen 16. Rang und hat nun bereits fünf Zähler(!) Rückstand auf einen direkten Nicht-Abstiegsrang. Viel Arbeit, die dem frustrierten Trainer bevorsteht.

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