SGD-Remis im ersten Heimspiel unter Capretti: „Zeigt uns, dass wir Sturmwellen überstehen können“

Dynamo Dresden muss weiter auf den ersten Heim-Dreier im neuen Jahr warten. Nach der Debüt-Niederlage von Guerino Capretti in Bremen fuhr der 40-Jährige mit dem 1:1 gegen den FC St. Pauli seinen ersten Zähler ein. In der Tabelle bleiben die Sachsen damit unverändert auf dem Relegationsrang. Kein Grund für den Trainer, den Optimismus zu verlieren.

St. Pauli 90 Minuten wegverteidigen  nicht realistisch

Die erste Halbzeit macht Guerino Capretti Hoffnung im Hinblick auf die kommenden Wochen. "Wir haben einen hohen Aufwand gefahren“, blickt der ehemalige Verl-Trainer in der Pressekonferenz auf die erste Hälfte zurück. Seine Mannschaft sei gegen den Aufstiegskandidaten defensiv kompakt gestanden und habe zudem "situativ hohes Pressing eingebaut.“  Den hohen Aufwand, den die Sachsen zweifelsohne betrieben, münzten die Sachsen auch früh mit dem 1:0 durch Christoph Daferner (20.) in Zählbares um. Der von Capretti vor wenigen Tagen zum neuen Kapitän ernannte Tim Knipping hatte quergelegt. Die Führung sollte allerding nicht mal bis zur Pause Bestand halten – durch einen Standard kamen die Kiez-Kicker zum Ausgleich. Eine nicht ganz glückliche Figur machte der neu ins Tor gerückte Kevin Broll.

Capretti wollte die Situation nicht abschließend bewerten. "Wenn man raus- und wieder reinkommt, sieht das immer unglücklich aus.“ Er müsse sich die Situation aber nochmals in Ruhe anschauen. Broll war aus dem Tor herausgekommen, ehe er sich in Windeseile doch dazu entschied, zurückzueilen. Simon Makienok lies sich dadurch nicht beirren und köpfte zum Ausgleich für die Paulianer ein. Der Ausgleich kam für den ehemaligen Verler Trainer nicht unbedingt überraschend. "Gegen Ende der ersten Halbzeit hat Pauli seine Klasse gezeigt. Wir wussten, dass du St. Pauli nicht 90 Minuten wegverteidigen kannst.“

"Auf dem Weg bleiben wir"

In der zweiten Hälfte übernahm die Schultz-Elf zunehmend das Zepter, die Defensivarbeit rückte für die Gastgeber in den Fokus. Weil die Dresdner immer weniger Entlastungsangriffe hatten, entschied sich Capretti für die Umstellung auf ein 5-3-2 System. "Dadurch hatten wir in der gegnerischen Hälfte nicht so viele Spieler, nicht so viele Passmöglichkeiten.“ Die Bälle gingen weiterhin verloren. Der Übungsleiter gibt zu, dass man in der zweiten Hälfte "hier und da auch ein bisschen Glück gehabt hatte.“  Ob ein Kräfteverschleiß für die schwache zweite Hälfte ursächlich war? "Ich will mir die Werte anschauen, um mir ein eigenes Bild zu machen.“ Eine psychische Müdigkeit im Kopf hielt der Trainer aber für die wahrscheinlichere Ursache. "Wenn man nur hinterherläuft, dann zermürbt das.“

Die Stimmung trüben konnte die zweite Hälfte bei den Gastgebern aber nicht. "Trotzdem haben wir auf letzter Linie alles wegverteidigt. Das zeigt, dass wir Sturmwellen überstehen können“, lobte der gebürtige Nordrhein-Westfale seine Mannschaft. Es werden nun eine knallharte Fehleranalyse folgen, um für nächstes Spiel nochmal einen Schritt weiter zu sein. "Wir befinden uns auf einem guten Weg, auf dem bleiben wir.“ Am nächsten Wochenende wartet der nächste Kracher auf die SGD. In Nürnberg (Sonntag, 13:30 Uhr) wartet das nächste Spitzenteam. Noch ist der direkte Klassenerhalt mehr als machbar, der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsrang beträgt drei Zähler.

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