"Sind überrascht und enttäuscht": SVWW stellt Sportchef Fernie frei

Die Erfolgsgeschichte von Paul Fernie als Sportlicher Leiter des SV Wehen Wiesbaden endet offenbar schmutzig. Spekulationen, dass der 36-Jährige in Kürze zum SV Darmstadt 98 wechseln könnte, wurden am Montag von den Hessen bestätigt. Gleichzeitig wurde Fernie freigestellt.

Fernie nutzt Ausstiegsklausel

Mitten im Abstiegskampf ist der Sportchef weg. Im Juni 2021 trat Paul Fernie seinen Posten als Sportlicher Leiter des SV Wehen Wiesbaden. Der 36-jährige Engländer installierte wenig später Markus Kauczinski als Cheftrainer, der heute noch das Ruder der Hessen in der Hand hält. Zudem gelang es Fernie immer wieder, die Abgänge von Leistungsträgern wie beispielsweise Jakov Medic, Philip Tietz oder Gustaf Nilsson zu kompensieren. Dazu nahm der SVWW große Ablösesummen ein - etwa durch Benedict Hollerbach (zwei Millionen Euro) oder Brooklyn Ezeh (800.000 Euro) im letzten Sommer.

Die Arbeit von Fernie trug Früchte, was auch der Konkurrenz nicht entgangen ist. Der 36-Jährige wird deshalb eine Ausstiegsklausel nutzen und zum SV Darmstadt 98 wechseln, wie die Wiesbadener bekannt gaben. Das letzte Kapitel in der Zusammenarbeit endet entsprechend unrühmlich. "Wir sind von einem solchen Vorgehen natürlich überrascht und enttäuscht, gerade so kurz vor dem Saisonende in einer für den Verein sportlich anspruchsvollen Situation", erklärt SVWW-Geschäftsführer Nico Schäfer bezüglich des plötzlichen Abgangs.

"Darf und wird uns nicht beeinflussen"

Der SVWW steht mit 31 Punkten auf Platz 14, der Vorsprung vor dem Abstiegs-Relegationsplatz beträgt nur zwei Zähler. Der Unmut des Vereins ist groß, weil der Fernie-Abgang in einer entscheidenden Phase der Saison für zusätzliche Unruhe sorgt. "Trotzdem darf und wird uns das im Abstiegskampf nicht beeinflussen. Ab sofort geht der Blick bei uns nur noch nach vorne." Fernie wurde deshalb mit sofortiger Wirkung freigestellt, seine Aufgaben übernimmt vorerst Scoutingchef Philipp Gründler. Die Kaderplanung wird zudem vom Trainerteam und von Geschäftsführer Schäfer persönlich begleitet. Die Nachfolge von Fernie ist offen.

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