"Spiegelbild der Saison": St. Pauli mit "Wir-Gefühl" zur Meisterschaft

Durch den 2:1-Sieg nach Rückstand gegen den SV Wehen Wiesbaden konnte der FC St. Pauli den bereits sicheren Aufstieg durch den Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft krönen. Die Art und Weise, wie dies am Sonntag gelang, war für alle Akteure dabei überaus bezeichnend. 

Unerwartete Matchwinner

0:1 hieß es aus Sicht der Kiezkicker zur Pause. Ein Umstand, der geändert werden musste, sollte es noch etwas werden mit der Meisterschaft. Ein Vorhaben, das glücken sollte. Doch wer dafür verantwortlich war, kam dann doch vermutlich für viele etwas überraschend. Da wäre zum einen Andreas Albers. Der Stürmer kam in dieser Saison nur auf magere 430 Einsatzminuten. Kein Spiel durfte der 34-Jährige durchspielen. "Es war keine einfache Saison für mich und es war auch keine, wie ich sie in meiner Karriere erlebt habe", gab der Däne nach dem Spiel an. So habe er davon geträumt, erstmals in seiner Karriere "eine Saison ohne Tor zu beenden. Der Traum auf dem Platz war dann aber ein komplett anderer. Es war großartig."

Noch gravierender die Umstände beim zweiten Matchwinner: Danel Sinani. Der Luxemburger Neuzugang spielte in dieser Spielzeit gerade einmal magere 138 Minuten, ehe er kurz vor Schluss das Spiel drehte (83.). "So kurz nach dem Abpfiff kann ich das noch nicht ganz realisieren", rang der 27-Jährige um die richtigen Worte. "Ich freue mich sehr für Danel, der diese Saison in einer ähnlichen Situation wie ich war", freute sich Albers mit seinem 'Leidensgenossen'. Am Ende sorgten die beiden maßgeblich dafür, dass die Paulianer am Montag zu Hause sogar etwas Handfestes präsentieren können.

"Bedeutung ist mir bewusst geworden"

"Es hätte keine bessere Art und Weise geben können, die Meisterschaft zu gewinnen, auch durch die beiden Jungs. Es zeigt die Energie im Team und auch, dass du jeden brauchst", fasste es auch Mannschaftskapitän Jackson Irvine zusammen. Für Meister-Trainer Fabian Hürzeler war die Partie "ein Spiegelbild der gesamten Saison." So haben "zwei Spieler, die bei mir nicht wirklich viel gespielt haben, die sich aber immer dem Erfolg des Teams und Vereins untergeordnet haben" eben die entscheidenden Treffer gemacht. Es zeige das "Wir-Gefühl", das während der Spielzeit entstanden sei.

Dabei war dem jungen Coach der Gewinn der Meisterschaft gar nicht so unbedingt bewusst. "Während und auch nach dem Spiel ist sie mir aber extrem bewusst geworden", schmunzelte der Trainer. So freue er sich "für die Mannschaft, den Verein und unsere Fans, die uns nicht nur heute, sondern die komplette Saison extrem supportet haben. Ich bin einfach nur sehr happy mit der Meisterschaft." Für Irvine war der Gewinn der Schale indes "für alle eine Auszeichnung" – auch eben für die, die nicht so viel spielten und erst spät wichtig wurden.

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