St. Pauli scheidet nach Last-Minute-Comeback doch aus: "So ist Fußball"

Nach einem großen Comeback in der 120. Spielminute ist der FC St. Pauli am Dienstagabend im Viertelfinale des DFB-Pokals doch noch ausgeschieden. Weil Fortuna Düsseldorf im Elfmeterschießen die Oberhand behielt, hatten die Kiezkicker das Nachsehen. Ein Wechselbad der Gefühle endete somit tragisch.

"Manchmal einfach richtig brutal"

Schon in der regulären Spielzeit nahmen Elfmeter eine entscheidende Rolle ein, denn in beiden Halbzeiten bekamen Düsseldorf und St. Pauli je einen Strafstoß zugesprochen. FCSP-Keeper Sascha Burchert patzte nach dem verursachten Elfmeter dann abermals in der Verlängerung, weshalb die Kiezkicker bis zum Schluss einem Rückstand hinterherliefen. "Das war ein Ball, den ich schon fest hatte und der dann rausrutscht. Dann kommen wir wieder zurück und es ging ins Elfmeterschießen, wo ich erst einen halte und wir dann ausscheiden. Meine Gefühlsachterbahn ist im Keller", beschrieb der Schlussmann anschließend alle Emotionen, die ihm durch Leib und Seele gingen.

Die Führung im Elfmeterschießen reichte nicht aus. Letztendlich wurde ausgerechnet Marcel Hartel neben Burchert zur tragischen Figur des Abends. Den Strafstoß in der Partie verwandelte der Top-Scorer von St. Pauli, doch im Elfmeterschießen scheiterte Hartel an Kastenmeier - und zwar gleich doppelt, denn der erste gehaltene Elfer wurde wiederholt. "Ich dachte nach dem 2:2 wirklich, dass es jetzt unsere Zeit ist, das Spiel zu gewinnen. Fußball ist manchmal einfach richtig brutal. Das haben wir heute zu spüren bekommen", beschrieb Eric Smith die Situation stellvertretend. Für St. Pauli war somit im Viertelfinale Schluss.

"Es kann nicht immer bergauf gehen"

Die Analyse von Cheftrainer Fabian Hürzeler, der vor dem 2:2-Ausgleichtreffer in der Nachspielzeit der Verlängerung die rote Karte sah, ließ nicht lange auf sich warten. "Wir waren schon sehr fahrig und nicht so klar im Spielaufbau, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir waren trotzdem die spielbestimmende Mannschaft und hatten unsere Aktionen", fand der 30-Jährige. "Nach dem 2:2 hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Das haben wir dann im Elfmeterschießen nicht genutzt. Das ist sehr bitter, aber so ist Fußball." Über 90 Minuten habe seine Mannschaft letztendlich nicht das auf den Platz gebracht, was sie hätte zeigen können - so wie beim 2:1-Sieg am vergangenen Samstag. Gegen Düsseldorf.

"So ein Spiel erfordert dann, dass wir es auch schaffen müssen, spielerisch andere Lösungen zu finden", fand dann auch Mittelstürmer Johannes Eggestein. Im Vergleich zum Spiel von vor vier Tagen habe Düsseldorf die richtigen Schlüsse aus der vorherigen Niederlage gezogen. Aber der FCSP-Stürmer war positiv gestimmt: "Wenn man sieht, wie wir zweimal zurückgekommen sind, vor allem mit dem 2:2, wo dann alle explodiert sind, da kann man schon den Hut vor ziehen." Für den FC St. Pauli war es das zweite Viertelfinale in den letzten drei Jahren. Nun geht es für den Tabellenführer der 2. Bundesliga um den Aufstieg. "Es ist wichtig, nach solch bitteren Momenten wieder aufzustehen. Das macht eine große Mannschaft aus. Es kann nicht immer bergauf gehen, Fehler gehören im Fußball dazu", so Hürzeler. Am Samstag (13 Uhr) folgt das Spitzenspiel gegen Greuther Fürth.

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