St. Pauli siegt knapp: "Nach dem 3:2 wird es noch einmal spannend"
Der FC St. Pauli hat das brisante Nord-Duell bei Hansa Rostock mit 3:2 für sich entschieden. In der Schlussphase machten es die Kiezkicker dabei allerdings unnötig spannend, wie sie später zu Protokoll gaben.
Hürzeler ehrlich: "Rostock kann hier noch das 3:3 machen"
Nachdem dann auch der letzte der zahllosen langen Bälle des FC Hansa Richtung Tor der St. Paulianer geklärt war und Schiedsrichter Robin Braun das Spiel nach 98 Minuten endlich abgepfiffen hatte, waren es gleichermaßen Freude und auch Erleichterung, die sich im Lager der Braun-Weißen Bahn brachen. St. Pauli hatte die nach dem Anschlusstreffer der Hausherren in der 80. Minute knapp gewordene 3:2-Führung letztlich glücklich ins Ziel getragen.
Nicht nur Fußballlehrer Fabian Hürzeler sah in den letzten Minuten eine große Gefahr, das Spiel noch aus der Hand zu geben: "Wir haben es aber auch in der zweiten Halbzeit nicht geschafft, den Sack zuzumachen. So passiert es dann, dass Rostock aus dem Nichts per Elfmeter zum Anschluss kommt. Dann hatten wir nicht mehr die Kontrolle im Spiel." Bedingt war der temporäre Kontrollverlust auch durch die Störung der eigenen Abläufe, die nicht mehr wie gewohnt funktionierten: "Wir sind passiv geworden und haben nicht mehr den letzten Schritt im Pressing gemacht. Die Abläufe gegen den Ball waren nicht mehr da und auch mit dem Ball waren wir zu hastig. Man muss ehrlich sagen, dass Rostock mit einem Lucky Punch noch das 3:3 machen kann", konstatierte der 30-Jährige.
St. Pauli hätte laut Smith Spiel "frühzeitig entscheiden müssen"
Hürzelers Vizekapitän Marcel Hartel war sich ebenso bewusst, dass das Spiel auch komplett hätte kippen können, nicht zuletzt aufgrund des lautstarken Publikums der Gastgeber und der eigenen Schludrigkeit in der Chancenverwertung: "Nach dem Seitenwechsel hatten wir gute Umschaltmomente, die wir nicht zu Ende gebracht haben. Wenn Rostock mit der Kulisse im Rücken dann noch ein Tor macht, dann wird's noch mal hitzig und das Publikum kam dann noch mal. Es lag heute an uns, wir hätten nachlegen müssen", so der Mittelfeldspieler selbstkritisch.
Der Schwede Eric Smith war im Endeffekt einfach nur glücklich, den Sieg über die Zeit gerettet zu haben, legte den Finger aber auch in die Wunde der mangelnden Chancenverwertung: "Wir haben es nicht geschafft, das Spiel frühzeitig endgültig zu entscheiden. Dann nutzen sie ihre Gelegenheit, aber wir haben versucht, so gut es geht dagegen zu halten. Auch im weiteren Spielverlauf haben wir uns gute Chance herausgespielt. Heute war so ein Spiel, dass du dann einfach irgendwie gewinnen musst. Wir sind wirklich sehr glücklich über die drei Punkte hier!"
Nach dem Knaller an der Ostseeküste wartet auf St. Pauli am Freitagabend das Spiel des Jahres – das Derby zu Hause gegen den HSV. Hansa hat noch zwei Tage mehr Pause. Erst nächste Woche Sonntag geht es zum KSC in den Süden.