St. Pauli vergibt 2:0-Führung: "Am Ende sind wir natürlich frustriert"

Der FC St. Pauli musste im Lokalderby mit dem Hamburger SV die Punkte teilen. Trotz klarer Überlegenheit und einem deutlichen Chancenplus gelang es den Kiezkickern nicht, die 2:0-Führung nach Hause zu bringen. Nach dem Spiel changierten die Emotionen zwischen Zufriedenheit über die gute Leistung und Enttäuschung über den verpassten Sieg.

"Wenn wir das 3:0 machen, wäre das Spiel anders gelaufen"

Das mit viel Spannung erwartete Duell um die Stadtmeisterschaft, das gleichzeitig auch ein Gipfeltreffen zwischen dem Tabellenersten und seinem Verfolger war, hielt alles, was man sich erhoffen konnte. Die Heimmannschaft kam gut aus den Startlöchern und ging nach einer Viertelstunde durch Jackson Irvine in Führung. "Danach haben wir genau den Fußball gezeigt, den wir in der gesamten Saison gezeigt haben. Wir haben mutig von hinten rausgespielt, den Gegner gelockt und dahinter immer wieder Dynamik erzeugt", lobte Trainer Fabian Hürzeler den Auftritt seiner Schützlinge. Das 2:0 fiel durch eine kurios misslungene Aktion im Spielaufbau des HSV. "Es war aber auch ein gutes Pressing von uns", ergänzte Hürzeler.

Sein Team dominierte den Gegner weiter nach Belieben und hätte den Vorsprung weiter ausbauen können. "In der Phase danach hatten wir weitere Aktionen, wo wir immer wieder auf die Kette zulaufen und drei, vier richtig gute Abschlüsse haben. Wenn wir da das 3:0 machen, wäre das Spiel anders gelaufen." Nach dem Seitenwechsel kontrollierten die "Boys in Brown" weiterhin das Geschehen, doch plötzlich schlug der Gegner zu und glich innerhalb von zwei Minuten aus. "Uns war bewusst, dass der HSV irgendwann mal vors Tor kommen wird. Dass sie es dann so gnadenlos machen, spricht dann auch für sie. Das muss man anerkennen." Gleichwohl bemängelte der Fußballlehrer, dass die Tore zu einfach fielen. "Die beiden Gegentore müssen wir analysieren. Wir hatten zu große Abstände zwischen den Ketten, dadurch ist der HSV zu Kontern gekommen und die haben sie brutal ausgenutzt", meinte Stürmer Johannes Eggestein.

"Wollen das Jahr ungeschlagen beenden"

Angesichts der Kräfteverhältnisse im Spielverlauf haderte auch Kapitän Irvine mit den beiden Gegentoren. "Der HSV hat individuell starke Spieler in der Offensive, die aus dem Nichts da sind. Niko hat kaum was zu tun bekommen und doch bekommen wir zwei Gegentore." Die deutliche Führung wog den Ligaprimus wohl in trügerischer Sicherheit. "Wie in Rostock hat uns ein weiteres Tor gefehlt. Eine Zwei-Tore-Führung ist gefährlich", so Irvine. Nach dem Ausgleich setzte der Gastgeber seine Marschroute unverändert fort und drängte wieder auf das Tor. "An einem anderen Tag gewinnen wir das Spiel vielleicht. Am Ende sind wir natürlich frustriert", stellte der Torschütze klar.

Dennoch zeigte seine Mannschaft, dass sie auch einem Spitzenspiel ihren Stempel aufdrücken konnte. "Wir haben alle Aspekte unseres Spiels gezeigt. Wir haben mutig und mit viel Qualität gespielt, im letzten Drittel hätten wir noch zielstrebiger sein können". Durch das 2:2 bleibt St. Pauli weiterhin ungeschlagen und drei Punkte vor dem Stadtrivalen. "Wir sind als Team weiter auf dem richtigen Weg. Wir haben noch drei Spiele in diesem Jahr und wollen das Jahr ungeschlagen beenden", blickte der Spielführer selbstbewusst voraus.

 

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