"Stimmung wie beim Pokalfinale" reicht Schalke nicht
Mit gemischten Gefühlen machte sich der Tross des FC Schalke 04 nach dem Remis in Hannover auf den Weg zurück nach Gelsenkirchen. Zwar holte Königsblau den ersten Auswärtspunkt in 2024 und doch war das kuriose späte Gegentor der Stimmungskiller. Stolz kann der Verein aber auf den Zusammenhalt zwischen Spielern und Fans sein.
"Unglückliches Gegentor" schockt Schalke spät
"Bitter" war das Wort, das man im Zusammenhang mit dem Gegentreffer in der 81. Minute beim 1:1 in Hannover aus dem Lager der Schalker am häufigsten hörte. Bitter, dass man bei einem der Topclubs der Liga keine drei Punkte einsammeln konnte und bitter, wie das Tor letztlich fiel – nämlich nach einem eigenen Einwurf und von Paul Seguin so unglücklich abgefälscht, dass Torwart Marius Müller den Ball nur noch mit den Fingerspitzen touchieren konnte.
Für Trainer Karel Geraerts war es besonders bitter, hatte er seine Truppe doch optimal auf den erwartet schweren Gegner eingestellt und war mit seinem Team sogar früh in Führung gegangenen. Gegen ein offensivstarkes Hannover hielt seine Mannschaft dann lange, bis zur 81. Minute, die knappste aller Führungen. "Wir haben alles gegeben und 90 Minuten lang viel investiert. Wenn du lange führst, dann ist es natürlich bitter, wenn du in der Schlussphase noch den Ausgleich kassierst," so der Coach. Überhaupt war "das Gegentor sehr unglücklich und darf bereits in der Entstehung so nicht fallen," führte er weiter aus. Auch für seinen Torwart Marius Müller war es "bitter, in der Schlussphase so ein unglückliches Gegentor zu kassieren".
Terodde hatte "Gänsehaut" auf dem Weg zum Stadion
Auch wenn es nicht zum erhofften Dreier und dem damit verbundenen Befreiungsschlag gereicht hat, einen Faustpfand haben die Königsblauen im Abstiegskampf – ihre Fans. Wieder einmal standen tausende Schlachtenbummler im Gästebereich und den umliegenden Blöcken. Einmal mehr war die Stimmung sehr besonders, was auch den Akteuren nicht verborgen blieb. Simon Terodde sprach ein "Riesenkompliment" an die Fans aus. "Sensationell" war es. Der mittlerweile 36-Jährige hatte nach eigenen Angaben schon "auf dem Weg zum Stadion eine Gänsehaut, als ich die vielen Schalker gesehen habe".
Sein Trainer Geraerts machte sogar vor einem Quervergleich nicht halt: "Die Unterstützung der Fans war großartig – begonnen mit dem Zeitpunkt der Busankunft bis nach dem Abpfiff. Solche eine Stimmung herrscht in Belgien bei einem Pokalfinale." Auch für Marius Müller hatte der Support der mitgereisten Blau-Weißen einen großen Anteil am Punktgewinn: "Die Unterstützung war wieder einmal großartig. Das gibt uns extrem viel Kraft." Mit eben diesen Fans im Rücken soll nächste Woche der befreundete Club aus Nürnberg geschlagen werden. Für Hannover geht es zum Derby nach Braunschweig.