Stürmer oder Zehner? Eichner lässt Stindls Rolle zum Start offen
Die Saisoneröffnung im eigenen Stadion muss noch eine Woche warten. Zuerst startet der Karlsruher SC an der Bremer Brücke vom VfL Osnabrück (Samstag, 13 Uhr). Dort wird der erste Auftritt von Lars Stindl erwartet. Bei Cheftrainer Christian Eichner stieg die Vorfreude.
Eichner erwartet "blanke Euphorie"
Das neue Wildparkstadion kann für den Karlsruher SC in dieser Saison zum Faustpfand werden. Bei der Einweihung gegen den FC Liverpool (2:4) wurde deutlich, wie stimmgewaltig die Atmosphäre für Christian Eichner und seine Mannschaft werden kann. Vor dem ersten Auftritt im eigenen Wohnzimmer muss sich der KSC jedoch der Kulisse in Osnabrück stellen. "Uns wird die blanke Euphorie anspringen", war sich der Cheftrainer sicher, dass beim VfL Osnabrück nicht nur die Stimmung hoch sein würde.
Durch den Last-Minute-Aufstieg der Lila-Weißen erwartet Eichner, dass der VfL mit breiter Brust auftreten wird. "Das ist eine Mannschaft, die alles auf den Platz bringen wird", versicherte der 40-Jährige, dass der KSC zum Saisonstart vor einer echten Herausforderung steht. Dass die Osnabrücker als Aufsteiger in einer weniger favorisierten Rolle stecken würde, sah Eichner nicht. Stattdessen hob er hervor, dass die neue Saison grundsätzlich keine Verschnaufspausen erlauben wird. "Die Liga hat ein Alleinstellungsmerkmal", verwies der KSC-Coach auf die großen Namen, mit denen sich seine Mannschaft in dieser Spielzeit messen wird.
Stindl, Brosinski und ein Stürmer im Fokus
Ein großer Name bei den Karlsruhern ist wiederum Lars Stindl. Dem 34-jährigen Rückkehrer wird eine herausragende Rolle in der neuen Saison zugetraut. Nach 376 Bundesliga-Spielen kaum verwunderlich. Doch wird Stindl als Mittelstürmer oder offensiver Zehner zaubern? "Wenn er im Sturm auftaucht, brauche ich im Mittelfeld einen Mann mehr. Taucht er im Mittelfeld auf, brauche ich im Sturm einen zweiten Mann", blickte Eichner auf die Qual der Wahl voraus, die sich durch Stindl Personalie ergibt. Ein weiterer Neuzugang in der Sturmspitze würde die Entscheidung womöglich beeinflussen. Daran arbeitet Geschäftsführer Michael Becker: "Wir sind intensiv dran, da wird sicherlich der eine oder andere noch dazustoßen."
Auch die Zeit von Daniel Brosinski scheint in Karlsruhe noch nicht abgelaufen zu sein. Mit dem 35-jährigen Außenverteidiger könnte der KSC eine weitere Identifikationsfigur binden. "Aus sportlicher Sicht wollen wir ihn hier weiter beschäftigen. Wir arbeiten mit Hochdruck daran", stellte Becker in Aussicht. Über etwaige Personalien wird sich KSC-Coach Eichner vor dem nahenden Auftakt wohl keine übergeordneten Gedanken mehr machen. Er wird auf den Kader zurückgreifen, der ihm zur Verfügung steht - und mit Leon Jensen (muskuläre Probleme), Christoph Kobald (Muskelfaserriss) und Daniel O'Shaughnessy (Hüft-OP) muss der Fußballlehrer nur auf drei Akteure verzichten.