SVS in heikler Lage: 96-Ausgleich "hat uns den Stecker gezogen"
Der SV Sandhausen bleibt am Tabellenende kleben, obwohl die Elf von Tomas Oral in Hannover zunächst eine ansprechende Leistung zeigten. Allerdings genügte ein Gegentreffer kurz vor der Halbzeitpause, um den SVS aus dem Konzept zu bringen. Nach dem achten Spiel in Folge ohne Sieg wird die Situation im Hardtwald brenzlig, denn der Abstand zum rettenden Ufer wächst.
"Spielen eine super erste Halbzeit"
Hannover 96 erzwang im Heimspiel gegen den SV Sandhausen die Trendwende, die sich eigentlich die Gäste vorgenommen hatten. Trotz eines frühen Treffers von Christian Kinsombi (14.) blieb der SVS jedoch erfolglos. Am Ende bleibt der SVS die Schießbude und der Tabellenletzte der Liga Im Ausgleichstreffer fanden alle Beteiligten den Knackpunkt des Spiels, das bis dato gelobt wurde. "Der Ausgleich mit dem Pausenpfiff hat uns den Stecker gezogen. Da hat die Aufmerksamkeit gefehlt, denn Kleinigkeiten und individuelle Fehler entscheiden ein so enges Spiel gegen uns", hielt SVS-Präsident Jürgen Machmeier zuallererst fest. Und auch Kapitän Dennis Diekmeier betonte: "Wir spielen eine super erste Halbzeit und haben die Partie komplett im Griff. Der Ausgleich war ein Nackenschlag."
Tatsächlich waren die Sandhausener in Hannover lange Zeit gut im Spiel. "Nach so einem Spielverlauf ist es in unserer Situation schwer, die richtigen Worte zu finden", fiel es Cheftrainer Tomas Oral daher auch nicht leicht, die Partie zu analysieren. Auch Hannover kam schließlich mit einer Serie von neun sieglosen Matches ins Spiel. Damit wollte Oral den Gegner provozieren: "Wir wollten aktiv sein und Räume nutzen. Das ist uns gut gelungen, sodass wir das Publikum drehen konnten und die Situationen hämisch begleiten zu lassen." Doch Hannover schlug zurück, weil Sandhausen den zweiten Treffer verpasste - und einen Gang herausnahm.
Kein Trainereffekt spürbar
"Die Mannschaft bestraft sich selbst und bringt sich um den Lohn. Denn die Leistung war definitiv nicht so, dass wir ohne Punkte abreisen müssen", so Sportchef Mikayil Kabaca, der einen Befürworter im Präsidenten fand. "Nach dem Rückstand hatten wir viele Chancen, bei denen erneut die Kleinigkeiten oder der Faktor Glück entscheiden, ob der Ball reingeht oder nicht. Dieses Glück müssen wir nun erzwingen, damit sich diese Kleinigkeiten zu unseren Gunsten auswirken", fügte Machmeier hinzu. Viel Zeit bleibt dem SVS nicht mehr, denn der Abstand zum rettenden Ufer ist bereits auf fünf Punkte angewachsen.
"Dennoch muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen: Wir haben zu keiner Zeit aufgegeben und konnten den Gegner in die Abwehr drängen", fasste Oral zusammen, was der SVS in Hannover gut gemacht hatte. Doch der Frust blieb: "Da wir die Chancen nicht nutzen konnten geht die Partie 3:1 aus und wir fahren mit leeren Händen nach Hause." Acht Spiele bleiben dem Cheftrainer, um das Ruder noch herumzureißen. Ein Trainereffekt hat sich am Hardtwald vorerst noch nicht gezeigt - zumindest auf der Anzeigetafel.