SVWW nur bei Sieg sicher durch: "Ein Stressspiel voller Emotionen"
Der SV Wehen Wiesbaden stand in dieser Saison noch nie auf einem direkten Abstiegsplatz. Nur mit einem Sieg gegen den FC St. Pauli am Sonntag (15:30 Uhr) könnten die Hessen aus eigener Kraft garantieren, dass sie auch nach dem 34. Spieltag immer noch vor Hansa Rostock bleiben. Interimstrainer Nils Döring war sich der Herausforderung bewusst, glaubte aber auch an die Chance der SVWW im großen Saisonfinale.
SVWW will Meistertitel verhindern
Der Vorsprung der Wiesbadener beträgt zurzeit einen Punkt und 14 Treffer in der Tordifferenz. Verspielen können die Hessen dieses Polster nur noch, wenn Hansa Rostock im Parallelspiel gegen Paderborn gewinnt und der SVWW keinen Punkt gegen St. Pauli holt. Dass ausgerechnet der Tabellenführer zu Gast bei der Mannschaft von Nils Döring sein wird, war ein ungünstiges Vorzeichen. "Mein Kollege, Fabian Hürzeler, möchte das höchstmögliche erreichen und den Meistertitel hier in der Brita-Arena feiern", ahnte der Interimscoach in der Pressekonferenz vor dem entscheidenden Spiel. Ganz Wiesbaden wird dagegenhalten, so viel ist gewiss. Das Heimspiel wird ausverkauft sein.
"Das wird ein Stressspiel voller Emotionen", stellte sich Döring auf einen harten Schlagabtausch mit den Kiezkickern aus Hamburg ein. "St. Pauli ist zurecht eine absolute Spitzenmannschaft, die zurecht den Aufstieg gefeiert hat." Allerdings muss Wiesbaden punkten, um dem direkten Abstieg unter Garantie zu entgehen. Bestenfalls dreifach, dann spielt die Partie in Rostock für die Hessen keine Rolle. "Natürlich haben wir gewisse Abläufe jetzt besprochen, dass die Bank informiert wird, wie der Zwischenstand in Rostock sein wird", so Döring. Der Fokus des Cheftrainers wird jedoch auf die eigene Mannschaft gehen.
Döring fordert "gewisse Konsequenz"
Döring wird beispielsweise Gino Fechner für Bjarke Jacobsen bringen, weil sich der Däne in der Trainingswoche eine muskuläre Verletzung zugezogen hatte. Lasse Günther und Florian Carstens konnten hingegen wieder trainieren. Auch die Analyse der vergangenen Partie war erfolgt. "Wir hatten mehr Ballbesitz, mehr Ecken, mehr Torschüsse", zählte Döring auf, welche Vorteile sich seine Mannschaft gegen Braunschweig erspielt hatte - und nicht nutzte. "Es gilt jetzt, die gewisse Konsequenz an den Tag zu legen", forderte der 44-Jährige. "Wir müssen die richtige Entscheidungsfindung in den richtigen Momenten finden."
Dabei wird Wiesbaden vom Publikum unterstützt werden. "Wir sind froh, dass die Fans solchen Aufwand betreiben, um uns in jeglicher Art und Weise zu helfen", lobte Döring den eigenen Anhang, dem er die passende Antwort auf dem Platz geben möchte. "Wir wollen von der ersten Minute an mit den Fans im Rücken ein leidenschaftliches Spiel an den Tag legen. Ich will eine Mannschaft sehen, die brennt und von Anfang an ihr Ziel erreichen will." Auf einem Abstiegsplatz stand der SV Wehen Wiesbaden als Aufsteiger in dieser Saison noch gar nicht. Drei Punkte würden helfen, um das böse Erwachen aus eigener Kraft zu verhindern. Bei einem Zähler ist der SVWW schon auf das Ergebnis der Konkurrenz angewiesen.