Thioune unerwartet offen: "Müssen als Verlierer vom Platz gehen"
Fortuna Düsseldorf tat am Samstag auf Schalke einiges dafür, ohne Punkte nach Hause zu fahren. Ein Teufelskerl im Tor sorgte dafür, dass es anders kam.
Kastenmeier treibt Schalke in den Wahnsinn
Wenn selbst der Gegner die Leistung eines Spielers mehrfach positiv erwähnt, dann muss im Profifußball schon etwas sehr Besonderes geschehen sein. Florian Kastenmeier war es am Samstag, der aufgrund seiner Leistung von allen Seiten mit Lob überschüttet und verdientermaßen zum "Man of the Match" gekürt wurde – auch wenn er gerne darauf verzichtet hätte. "Ich würde gerne darauf verzichten, der beste Düsseldorfer zu sein, sondern eigentlich lieber wie letzte Woche Ísak und Dawid nach einem Spiel abfeiern. Aber solche Spiele gibt es", so der Torwart.
Fast über die gesamten 90 Minuten stand der Schlussmann in der Arena auf Schalke unter Dauerbeschuss. 19 Torschüsse gaben die Hausherren ab, von denen nur einer den Weg ins Tor fand. Selbst sein Trainer Daniel Thioune musste so ehrlich sein und zugeben: "Normalerweise müssen wir als Fortuna hier als Verlierer vom Platz gehen." Auch Marcel Sobottka gestand, dass es "am Ende glücklich ist, dass Flo uns das Unentschieden festhält".
Parade gegen Schallenberg nicht von dieser Welt
Sein Meisterstück vollbrachte der 27-Jährige aber erst in der dritten Minute der Nachspielzeit bei einer Szene, die es problemlos in jeden Saisonrückblick schaffen sollte. Schalkes Schallenberg schoss aus rund sechs Metern und Kastenmeier wehrte den platzierten Schuss mit einem außergewöhnlichen Reflex auf der Linie zur Seite ab. Dann war – zur Erlösung aller Fortunen – endlich Schluss: "Dann musst du das Level hoch halten. Das ist mir gegen Schalke gelungen. Und wenn du in der 93. Minute den "save" hast, dann fällt auch ein bisschen etwas von dir ab, wenn der Schiedsrichter abpfeift." So nahmen die Rot-Weißen den glücklichen Punkt mit in die Nordrhein-Westfälische Landeshauptstadt.
Einziger Wermutstropfen war in den Augen der Akteure, dass sie trotz unterlegener Leistung erst geführt hatten und diesen Vorsprung nicht über die Zeit retten konnten. Vor allem Sobottka sah das als Makel seines Teams, wie er nach dem Spiel erklärte: "Wenn wir in der 62. Minute 1:0 in Führung gehen, ärgert es mich schon, dass wir nicht gewinnen, aber dafür haben wir nach dem Tor zu wenig gemacht." Nicht anders sah es Dawid Kownacki, dem zwischen Tor und Ausgleich zu wenig Zeit lag: "In dem Moment nach dem 1:0 für uns hatten wir mehr Selbstvertrauen und dann kam das Gegentor zu schnell." Trotz der überschaubaren Leistung steht 95 nach dem 16. Spieltag auf Rang vier in der Tabelle und kann am Freitag zu Hause gegen Magdeburg eine gute Hinrunde mit einem weiteren Dreier abschließen. Schalke reist dann nach Elversberg.