Tod des Präsidenten: Bernsteins "Berliner Weg" bleibt Hertha-Kurs

Nach dem schockierenden Tod von Präsident Kay Bernstein ringen Bundesliga-Absteiger Hertha BSC und sein Vereinspersonal immer noch um Fassung. Medienberichten zufolge jedoch plant die verbliebene Klubspitze eine Fortführung von Bernsteins „Berliner Weg“.

"Vize“ Drescher rückt an Vereinsspitze

Informationen der Bild-Zeitung vom Tag nach dem völlig unerwarteten Ableben des nur 43 Jahre alt gewordenen Vereinschefs zufolge planen Herthas keine Abkehr von Bernsteins bisherigem Ziel einer möglichst großen Fraktion von Eigengewächsen im Profi-Team. Zudem soll Einigkeit darüber bestehen, dass von Bernstein vor seinem Tod schon angestoßene Projekte weiterhin "in seinem Sinne“ verfolgt werden.

Für die Umsetzung federführend zuständig ist zunächst Vizepräsident Fabian Drescher. Bis zur Wahl eines Nachfolgers von Bernstein fungiert der 41-Jährige an der Spitze des mit nur noch sieben Mitgliedern weiter handlungsfähigen Präsidiums beim Hauptstadt-Klub als Interimspräsident.

Offen ist noch der Zeitpunkt für die Bestimmung eines neuen Präsidenten. Die Wahl könnte sowohl auf der nächsten Mitgliederversammlung im kommenden November als auch schon vorher auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung erfolgen.

Ob das Präsidium, der Aufsichtsrat oder auch das Vereinsgericht von der jeweiligen Möglichkeit der Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Gebrauch machen werden, steht noch nicht fest. Alternativ könnte auch ein Antrag von zehn Prozent der insgesamt 50.000 Hertha-Mitglieder eine vorgezogene Präsidenten-Wahl herbeiführen.

Spekulationen über neue Machtverhältnisse

Bernsteins Tod hinterlässt im Verein auch ein Machtvakuum. Die Bild-Zeitung geht davon aus, dass neben Drescher im Profi-Bereich auch KGaA-Geschäftsführer Thomas Herrich an Einfluss gewinnen wird. Zudem soll nun auch Aufsichtsratschef Jörn Klein eine gewichtigere Stimme haben.

Aus Trauer um Bernstein sagte Hertha mittlerweile auch die obligatorische Spieltags-Pressekonferenz vor dem Rückrundenstart am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf ab. Im Duell mit den Rheinländern, in dem eine Schweigeminute für den verstorbenen Hertha-Präsidenten abgehalten wird, werden die Berliner Spieler im Gedenken an Bernstein mit Trauerflor auflaufen. Der Klub soll außerdem weitere Trauerveranstaltungen vorbereiten.

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