"Total optimistisch": Dynamo punktet erneut gegen Top-Team
Das zweite Mal in Folge konnte sich Dynamo Dresden gegen ein Top-Team behaupten und einen Punkt einfahren. Wie schon gegen den FC St. Pauli gab es auch am Sonntag ein 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Trainer Guerino Capretti lobte die Moral seines Teams, wusste aber auch, dass die Partie anders hätte verlaufe können.
"Ganz schön unter die Räder gekommen"
Normalerweise hätte dieses Duell nach 24 Minuten entschieden sein müssen. Denn das 1:0 für den FCN durch Fabian Nürnberger mit eingeschlossen (12.), hatten die Franken vier richtig gute Möglichkeiten. Doch mal fehlten wenige Zentimeter zwischen Fuß und Ball, mal wurde dieser am leeren Tor vorbei geköpft. Chancen hatten die Hausherren also genug, um die Partie für sich zu entscheiden. "Die ersten 20 Minuten sind wir ganz schön unter die Räder gekommen", musste Dynamo-Coach Capretti zugeben. Zwar sei seine Mannschaft super vorbereitet ins Spiel gegangen. "Es war aber überraschend, dass wir es nicht geschafft haben, das Zentrum zu schließen, in die Zweikämpfe zu kommen und griffig zu sein. Glücklicherweise lagen wir nur 0:1 hinten, da war viel mehr drin für Nürnberg."
Doch so waren die Sachsen noch im Spiel. Der Neu-Trainer stellte das System auf ein 5-3-2 um, wollte mehr Sicherheit und Zugriff im Zentrum. Und der Plan ging auf. Der Nürnberger Sturmlauf ebbte ab, die Zielstrebigkeit ging verloren. Und die Dresdner waren zudem eiskalt: Mit der ersten Chance erzielte Christoph Daferner den Ausgleich, versenkte eine Hereingabe von Agyemang Diawusie zum 1:1 (42.). "In der Halbzeit hatte ich dann die Möglichkeit, noch einmal detaillierter auf die Umstellung einzugehen. Wir haben uns dann viel wohler gefühlt und Ballgewinne gehabt", sagte Capretti. Und beinahe hätten die Gäste das Spiel gedreht. Diawusie wurde von Heinz Mörschel in Szene gesetzt, traf jedoch nur die Oberkante der Latte (48.). "Im Großen und Ganzen gehörte die zweite Halbzeit aus meiner Sicht uns, auch wenn wir in der Schlussphase den einen oder anderen Angriff abwehren mussten", analysierte der Trainer und meinte, der Punktgewinn sei "in Ordnung".
Zwei Punkte aus drei Spielen gegen Top-Teams
Somit holte Capretti in seinen ersten drei Spielen als Dresdner Verantwortlicher zwei Punkte. Der Auftakt hatte es mit Duellen in Bremen (1:2) und Nürnberg, sowie dem Heimspiel gegen St. Pauli in sich. "Wir dürfen nicht vergessen, dass wir die letzten Spiele gegen Top-Teams von oben hatten und Teams, die gerade im Flow sind." Dass sein Team wie in Nürnberg einen Rückstand wegstecken konnte und phasenweise auch besser war als der Gegner, mache ihn für den weiteren Klassenerhalt "total optimistisch. Wir sind immer in der Lage, zu reagieren, zu antworten und torgefährlich zu werden". Nach der Länderspielpause, in der weiter am Feinschliff gearbeitet werden soll, steht das Heimspiel gegen den FC Schalke 04 an. Mit einem Sieg könnte Dynamo vom Abstiegs-Relegationsplatz klettern. Aktuell beträgt der Rückstand auf Rang 15 (SV Sandhausen) zwei Punkte.