"Türen stehen immer offen": Ulm verabschiedet Léo Scienza
Léo Scienza hat den SSV Um 1846 in die 2. Bundesliga geschossen. Jetzt verlässt der 25-Jährige die Spatzen, um den Schritt in die Bundesliga zu gehen. Die Entscheidung, den Verein zu verlassen, sei ihm nicht leicht gefallen. Doch die bewegte Karriere des Top-Scorers zeigt, dass er die Chance nutzen muss.
"Gehe als Spieler, aber bleibe immer Fan"
Rund 600.000 Euro sollen per Ausstiegsklausel vereinbart gewesen sein, die nun in die Kassen vom SSV Ulm 1846 fließen. Mit 27 Scorerpunkten in der 3. Liga konnte Léo Scienza diese Summe rechtfertigen, die der 1. FC Heidenheim bezahlen wird. "Selbstverständlich hätten wir Léo sehr gerne bei uns behalten und den erfolgreichen Weg gemeinsam fortgesetzt. Wenn ein Spieler aber eine solche Saison spielt ist es klar, dass er attraktive Angebote erhält und die Chance in der 1. Bundesliga zu spielen auch nutzen möchte", erklärt SSV-Geschäftsführer Markus Thiele im Rahmen des Abschieds von Scienza. "Die Türen beim SSV stehen für ihn immer offen."
Mit zwölf Toren schoss der Brasilianer den SSV Ulm zurück in die 2. Bundesliga. Hinzu kamen noch 15 Vorlagen für die Kollegen. Als er sich bei seiner Auswechslung am letzten Spieltag sehr emotional zeigte, kam es bereits einer Verabschiedung gleich. "Die Entscheidung zu gehen ist mir unglaublich schwergefallen, da mir der Verein, die Stadt und die Menschen sehr ans Herz gewachsen sind", erzählt der 25-Jährige zum Abschied persönlich. "In der 1. Bundesliga zu spielen ist für jeden Fußballer ein Traum, dass ich mir diesen nun erfüllen kann, ist außergewöhnlich und ohne meine Teamkollegen und den SSV hätte ich es vermutlich nicht geschafft. Ich gehe nun als Spieler, werde aber immer Fan des SSV Ulm 1846 Fussball bleiben."
Erste Schritte in Brasilian, Uruguay und Schweden
Scienza wird ab sofort eine bewegte Karriere beim 1. FC Heidenheim fortsetzen. Der Brasilianer mit Wurzeln in Luxemburg wurde in Südbrasilien und zeitweise auch in Uruguay ausgebildet. Danach wechselte er zunächst zum Fanna BK nach Schweden, um anschließend seine Chance beim FC Schalke 04 II zu nutzen. In der Regionalliga West trumpfte Scienza im zweiten Jahr auf, sodass der 1. FC Magdeburg auf den 25-Jährigen aufmerksam wurde - allerdings hatte der Offensivspieler dort aus unterschiedlichen Gründen so gut wie keine Perspektive. Zeitweise war von einer Disziplinarmaßnahme die Rede. In Ulm blühte Scienza jedoch auf, sodass er nun zum Erstliga-Profi wird.