"Überlegt die Lizenz zurückzugeben": Hertha endlich zu Null
Hertha BSC feierte am Freitagabend vor einer großen Kulisse einen souveränen Heimsieg gegen Hansa Rostock. Nach dem 4:0 freute sich Trainer Pal Dardai auf der Pressekonferenz besonders darüber, endlich wieder ohne Gegentor geblieben zu sein.
Erstes Spiel ohne Gegentor seit Dezember 2023
0:0 hatte Hertha BSC am 16.12.2023 zuhause gegen den VfL Osnabrück gespielt. Es war das letzte Spiel ohne Gegentor für die Berliner bis zum gestrigen Tag. "Endlich wieder zu null gespielt, ich habe schon überlegt die Trainer-Lizenz zurück zu geben", sagte der Trainer daher nach dem Spiel. "Für mich als Torwart, aber auch für die gesamte Mannschaft, war es sehr wichtig, 90 Minuten ohne Gegentor zu überstehen", freute sich sich auch Torwart Tjark Ernst auf der Vereinshomepage.
Die Berliner waren von Beginn an die bessere Mannschaft. "Wir haben heute viel Geduld gehabt, welche wir die letzten Wochen nicht hatte", freute sich der Hertha Trainer Dardai über eine Entwicklung in seiner Mannschaft. Nach Toren von Palko Dardai und den Elfmeter von Fabian Reese führte seine Mannschaft mit 2:0 zur Halbzeit. Nach der Pause kam Rostock kurzzeitig besser in das Spiel. "Wir müssen lernen nicht so passiv zu werden. Zum Glück machen wir dann ein geiles Kontertor", sagte Herthas Übungsleiter über den zweiten Treffer von seinem Sohn Palko. Vorbereitet hatte das Tor Marten Winkler. "Der Winkler hat da glaube ich einen Rekord mit dem Sprint hingelegt", war Dardai beeindruckt. Den Schlusspunkt setzte Haris Tabakovic mit Saisontor 19 kurz vor dem Ende.
"Hat mir mehr bedeutet, als die zwei, drei, vier Tore"
Ein Thema war natürlich auch die großartige Zuschauerkulisse mit 62.177 Zuschauern im Berliner Olympiastadion. Dazu trugen auch über 20.000 Gästefans bei. "Respekt vor den Rostock Fans und unseren Fans", eröffnete daher Pal Dardai die PK mit einem Sonderlob für die Fanlager. "Es war einfach ein geiler Abend mit der vollen Hütte, der Spaß gemacht hat", sagte zum Beispiel auch Doppelpacker Palko Dardai. Eigengewächs Winkler fand es "einfach geil, als Berliner im Olympiastadion zu spielen".
Unter anderem auf der Innenverteidigerposition wechselte Pal Dardai vor dem Spiel einmal durch. Für den jungen Linus Gechter rückte der erfahrene Marc Oliver Kempf in die Startelf. Gechter habe zuletzt etwas müde im Kopf gewirkt, sagte der Hertha Trainer. "Ich hatte ein Bauchgefühl ihn rauszunehmen, ich habe ja einen dicken Bauch. Kempf hat das richtig gut gemacht", sagte Herthas Trainer mit einer Prise Humor. Besondere Gänsehaut habe ihm aber eine andere Szene bereitet. In der 79. Minute nahm er seien müden Sohn Marton aus der Mannschaft. Für ihn kam Toni Leistner in die Mannschaft. "Als Leistner kommt und Reese ihm direkt die Kapitänsbinde gibt, habe ich Gänsehaut gehabt. Das hat mir mehr bedeutet als die zwei, drei, vier Tore. Wir haben einen tollen Teamgeist", freute er sich. Für die Berliner geht es nächsten Sonntag in Karlsruhe weiter. Dann wollen sie zum ersten Mal Drei Spiele in Folge gewinnen in dieser Saison.