Umbau beschlossen: So soll das neue Preußenstadion aussehen

Der SC Preußen Münster erhält ein neues Stadion. Rund 88 Millionen Euro werden für den Umbau des Preußenstadions zur zweitligatauglichen, zukunftsfähigen Spielstätte investiert, die mehr als 19.000 Fans Platz bieten soll. Neben einer modernen Geschäftsstelle, einem neuen Hospitality-Bereich und einer Kindertagesstätte soll das neue Stadion außerdem energieeffizient genutzt werden und einen innovativen Stehplatzbereich erhalten. Die Fertigstellung ist für Februar 2028 geplant.

"Haben den 'Point Of No Return' erreicht"

1963 gehörte der SC Preußen Münster zu den Gründungsmitgliedern der Fußball-Bundesliga. Die erste Saison wurde im Preußenstadion eröffnet, die Heimspielstätte der Adlerträger war als erste Arena komplett ausverkauft. Seitdem wurde das Stadion einmal modernisiert - und zwar zwischen 2008 und 2009. Vor fünf Jahren wurde schließlich der Grundstein dafür gelegt, dass das Preußenstadion noch einmal umgebaut wird. Eine voll überdachte zweitligataugliche Spielstätte mit mehr als 19.000 Plätzen ist geplant - das ursprüngliche Budget von 65 Millionen Euro wurde bereits um rund 23 Millionen Euro erhöht, um ein reines Fußballstadion am Berg Fidel entstehen zu lassen. Die Hellmich Unternehmensgruppe erhielt des Zuschlag für dieses Stadionprojekt.

"Mit dem Abschluss des Vergabeverfahrens steht nun fest: Der Ausbau unseres Stadions kommt – und das ganz konkret. Nach Jahren intensiver Vorbereitung und Planung haben wir jetzt den 'Point Of No Return' erreicht", begrüßt Oberbürgermeister Markus Lewe die Entscheidung. "Gut 100 Jahre nach der Eröffnung des Stadions an der Hammer Straße erhält der SCP eine rundum erneuerte, moderne Heimat, die wie in der Vergangenheit für weitere unzählige Fußballspiele und emotionale Momente stehen wird." Der Ausbau des städtischen Stadions an der Hammer Straße wird durch die Stadtwerke-Tochter Bädermanagement GmbH umgesetzt.

Stadt Münster/Architektur Concept

Innovativer Stehplatzbereich

Der Bau der neuen Westtribüne markiert den Startschuss, die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Danach soll die Osttribüne bis Ende 2026, die Nordtribüne bis Ende 2027 folgen. Eine neue Geschäftsstelle - inklusive einer Kindertagesstätte - werden bis Sommer 2027 in der Südostecke geplant, die Südtribüne und deren Außenanlagen schließen das Projekt bis Februar 2028 ab. "Der Entwurf ist gleichermaßen spektakulär wie hochfunktional. Er vermittelt jetzt schon optisch die ganze Wucht, die der SC Preußen mit dem neuen Stadion entwickeln wird", ist sich Finanz-Geschäftsführer Markus Sass vor dem ersten Spatenstich bereits sicher. Und auch Sport-Geschäftsführer Ole Kittner ergänzt freudig: "Dieser Klub, diese Stadt und diese Fans haben unglaublich viel Power und jetzt bekommen wir das Stadion, um dieses Potential endlich vollständig zu entfalten."

Eine Innovation ist für den Stehplatzbereich geplant. Dort sollen neue Plätze unterhalb des Spielfeldniveaus erschlossen werden, wodurch mehr als 8.700 SCP-Fans zum Herzstück des Stadions werden. Der Gästeblock soll knapp 870 Sitz- und etwa 1.140 Stehplätzen bekommen, dazu werden insgesamt 190 Rollstuhlfahrerplätze im gesamten Stadion entstehen. Dadurch wird das Preußenstadion als erstes und einziges in Deutschland die gesetzlich vorgegebene Marke von einem Prozent an Rollstuhlpositionen erreichen, wie der Verein auf seiner Homepage angibt.

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Preußenstadion wird ein "Plus-Energie-Stadion"

Außerdem wird die Energieeffizienz an der Hammer Straße ein Thema sein. Als Plus-Energie-Stadion soll mehr elektrische und thermische Energie erzeugt werden als es verbraucht. Dazu werden große Photovoltaikanlagen auf den Tribünendächern angebracht werden, die übrige Bedachung soll begrünt werden. Mit fast 7.000 Fahrradstellplätzen gegenüber etwa 900 PKW-Stellplätzen werden außerdem Anreize für eine klimafreundliche Anreise geschaffen, schreibt der Verein. Die künftige Geschäftsstelle wird als vierstöckiges Gebäude in die Südostecke des Stadions eingebettet, auf zwei Etagen wird es eine Kindertagesstätte auf 1.100 Quadratmetern geben. Der neue Hospitality-Bereich im Nordbereich beinhaltet eine Stadionterasse.

Mit dem Preußenstadion möchte die Stadt Münster ein Zeichen für die sportliche Zukunft im Allgemeinen setzen. Stadtdirektor Thomas Paal verspricht sich viel von dem Stadionprojekt in Berg Fidel. "Der Stadtteil steht für hochklassigen Sport, bietet gleichzeitig aber auch Amateuren und Schulen die Möglichkeit, insbesondere Kinder und Jugendliche für Sport zu begeistern", so der Funktionär. Deshalb verspricht auch Sass: "Dadurch, dass die Stadioneingänge in die Fassade integriert sind und es somit keinen weiträumig eingezäunten äußeren Sicherheitsbereich gibt, bettet sich das neue Stadion ganz natürlich in den Sportpark Berg Fidel ein und wird auch am Nicht-Spieltag sehr präsent und erlebbar sein." Der SC Preußen Münster sei auf dem Weg zu einem "neuen Level", den die Mannschaft von Cheftrainer Sascha Hildmann in den kommenden Jahren mit sportlichen Leistungen bestätigen kann. Oder wie der Oberbürgermeister festhielt: "Preußen Münster ist mehr als eine Fußball-Mannschaft, es ist ein Gefühl. Es ist ein gutes Gefühl."

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