VfB-Sportdirektor Mislintat wettert gegen VAR: "Ein Skandal"
Sportdirektor Sven Mislintat blieb auch einen Tag nach der 1:2-Niederlage seiner Stuttgarter in Wiesbaden geladen. Der 47-Jährige sprach von einem "Skandal", wie die Strafstoßentscheidung in der Nachspielzeit zustande gekommen ist und kündigte eine Analyse mit der Mannschaft an.
"Für uns nicht nachvollziehbar"
Vor etwas mehr als einem Jahr übernahm Sven Mislintat beim VfB Stuttgart als Sportdirektor, seitdem ist der 47-Jährige in die Planung zum direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga involviert. Am Sonntag erlebte der Ex-Arsenal-Scoutingchef die zweite Niederlage der Schwaben gegen den SV Wehen Wiesbaden in dieser Saison - und dieses Mal stieß dem Verantwortlichen die Niederlage noch gehöriger auf, als schon in der Hinrunde. Obwohl damals der Niedergang von Tim Walter als Cheftrainer begann.
"Die Elfmeterentscheidung ist, so wie sie zustande gekommen ist, ein Skandal", wetterte Mislintat am Tag nach der 1:2-Pleite auf der Homepage der Stuttgarter gegen die Art und Weise, wie die Schwaben in Wiesbaden verloren. Bei einem Eckball in der Nachspielzeit gingen Stuttgarts Hamadi Al Ghaddioui und Wiesbadens Paterson Chato zum Ball. Der Marokkaner bekam den Ball an die Hand - und es gab Strafstoß. Für den VfB-Sportdirektor völlig unnötig: "Diese Situation während des Spiels überhaupt herauszuholen und zu bewerten, ist für uns nicht nachvollziehbar."
Mislintat kündigt Gespräche an
Gemeint ist damit der der Grundsatz des VAR, nach dem dieser nur bei offensichtlichen Fehlentscheidungen ins Spiel eingreifen soll. Dies sah Mislintat nicht gegeben: "Die Bilder, auf deren Basis der Schiedsrichter seine Entscheidung getroffen hat, geben nie und nimmer einen Elfmeter her." Und diesen Umstand machte der VfB-Sportdirektor deutlich. "Wenn der VAR in dieser Art und Weise eingreift, macht er das Spiel nicht gerechter. Das sage ich, obwohl ich ursprünglich ein Freund und Befürworter der Einführung des VAR war", kritisierte Mislintat den Einsatz am Sonntag.
Dass die Niederlage aber nur deswegen zustande kam, wollte der 47-Jährige damit nicht verstanden wissen. "Es liegt zuallererst an uns, dass wir gestern nicht gepunktet haben", erklärte Mislintat und deutete Gespräche innerhalb der Mannschaft an: "Es ist jetzt nicht angezeigt, öffentlich populistische Phrasen zu dreschen. Aber es ist notwendig, deutlich nach innen zu analysieren." Dass der VfB in "alte Muster" verfiel, gefiel dem 47-Jährigen gar nicht. Denn nun rutschten die Stuttgarter wieder auf den dritten Platz ab, der schon in der letzten Winterpause für einen Trainerwechsel gesorgt hat.