VfB Stuttgart: Wenn der Wind sich plötzlich dreht
Eine Niederlage zur Unzeit und plötzlich brennt es an allen Ecken und Enden: die Heimniederlage des VfB Stuttgart am Freitag gegen den 1.FC Heidenheim hat Spuren hinterlassen. Und wie in den finstersten Zeiten tragen die leitenden Angestellten ihre persönlichen Befindlichkeiten über die Presse aus.
Schindelmeiser gegen Luhukay
„Ich habe doch auch die Verantwortung, für die Zukunftsfähigkeit des Vereins zu sorgen“, sagt Sportchef Jan Schindelmeiser und meint damit das junge Alter der zuletzt geholten Neuzugänge. Ganz anders sieht das Trainer Jos Luhukay, der sich etablierte und erfahrene Kicker im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr gewünscht hat. Die beiden Alphatiere geraten hier kräftig aneinander und reiben sich nicht zum ersten Mal. Dabei hat Schindelmeiser völlig recht, als er ergänzt: „Es funktioniert nur, wenn wir die Entscheidungen gemeinsam umsetzen“.
Inwiefern sein bisweilen eigenwilliger Trainer dies genauso sieht, scheint fraglich. Der nämlich macht auch öffentlich keinen Hehl aus seiner Unzufriedenheit und stellt damit quasi die gesamte Chefetage bloß. Er fühlt sich übergangen – bei den Transfers und nicht zuletzt wohl auch bei der Einstellung Schindelmeisers ein paar Wochen nach seiner eigenen Vertragsunterzeichnung. Dass er bereits erfahrene und hochqualifizierte Spieler in seinen Reihen hatte, das lässt er aber unkommentiert. Die meisten Zweitliga-Coaches würden sich Kicker wie Gentner, Insua oder Werner in ihren Reihen bestenfalls erträumen.
Fakt ist: der VfB steht mal wieder am Scheideweg. Sollte der sportliche Erfolg weiter ausbleiben, dann wird es Bauernopfer geben. Noch nicht absehbar scheint momentan, wer hierbei am längeren Hebel sitzen würde. Doch wie so oft in den letzten Jahren sind die Probleme erneut hausgemacht.