VfB weiter ohne Erfolg: "Wir sind vom Trainer überzeugt"
In Kiel konnte der VfB Stuttgart keine Wende herbeiführen: Das Team von Cheftrainer Pellegrino Matarazzo verlor nach individuellen Aussetzern seine zweite Partie in Folge. Insgesamt warten die Schwaben somit seit vier Spielen auf einen Sieg - und das erhöht den Druck auf den Coach, der den Rücken von Thomas Hitzlsperger gestärkt bekommt.
Parallelen zur Hinrunde
Im letzten Winter sorgte VfB-Vorstandsvorsitzender Thomas Hitzlsperger für Aufsehen, als er grundsätzliche Jobgarantien im Fußballgeschäft kategorisch ausschloss. Kurz darauf musste Tim Walter seinen Posten räumen, nachdem er in der Hinrunde unter anderem gegen Wiesbaden, Kiel und Hamburg verlor. Der Vergleich zu Nachfolger Pellegrino Matarazzo drängt sich unweigerlich auf, steht der US-Amerikaner doch vor einer ganz ähnlichen Schreckensserie.
Dabei war der VfB Stuttgart in Kiel um Wiedergutmachung bemüht. "Wir sind zunächst gut ins Spiel reingekommen und haben Chancen gehabt, in Führung zu gehen", resümiert der Cheftrainer, der dann aber auch den klaren Nackenschlag hinnehmen musste: "Dann geht der erste Schuss auf unser Tor nach einem Konter direkt rein." Kurz vor der Pause erwies Daniel Didavi seiner Mannschaft zusätzlich einen Bärendienst und holte sich die Gelb-Rote Karte ab - und trotzdem kam Stuttgart per Elfer zum Ausgleich. Trotz der "Schlüsselszene" um Didavi habe Matarazzos Mannschaft "in der zweiten Halbzeit alles gegeben".
"Wir müssen liefern"
Eine Steigerung zur Niederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden war zu erkennen, mit den Rückschlägen sei das Team laut Matarazzo "besser umgegangen, als in den Spielen davor". Joker Roberto Massimo sorgte mit zwei individuellen Aussetzern jedoch für Tristesse im Stuttgarter Lager. Matarazzo zeigte Verständnis für den 19-Jährigen: "Der Doppelfehler von Robby tut natürlich weh, aber wir bauen weiter auf den Jungen und werden ihn wieder aufbauen." Insgesamt sah der Cheftrainer nämlic eine Partie, bei der "die Jungs mit Herz dabei" waren und "viel investiert" hätten. "Wir haben heute auch ein paar positive Sachen gesehen, die wir mit ins nächste Spiel gegen Hamburg nehmen", blickte Matarazzo deshalb optimistisch voraus.
Und im Gegensatz zur Debatte um Tim Walter vor sechs Monaten erhält der US-Amerikaner von Hitzlsperger nun Rückendeckung. Gegenüber "SWR Sport" sagt der Vorstandsvorsitzende: "Wir sind vom Trainer überzeugt, das muss man ganz klar sagen." Ganz allgemein fordert der Ex-Profi eine andere Mentalität innerhalb der Mannschaft. "Ich werde nichts Schönreden oder Scheindiskussionen führen, die uns nichts bringen", kündigte Hitzlsperger dennoch interne Analysen an und nimmt alle Beteiligten in die Pflicht: "Wir können nicht nur denken, dass wir ein guter Klub sind, wir müssen liefern."