VfL chancenlos: "Sind von der Fortuna weggefressen worden"
Im Abstiegskampf der zweiten Liga musste der VfL Osnabrück am Freitagabend den nächsten Rückschlag hinnehmen. Gegen Fortuna Düsseldorf verlor der Tabellenletzte klar mit 0:4. Aufgrund des Erfolges von Eintracht Braunschweig, kann Osnabrück jetzt wohl mit den Planungen für die dritte Liga beginnen.
"Durchschlagskraft hat komplett gefehlt"
Nur 24 Tore in 26 Spielen hat der VfL Osnabrück in dieser Saison erzielt. Nur Hansa Rostock hat noch eines weniger gemacht. Dazu bilden die Lila-Weißen mit 53 Gegentoren die schlechteste Defensive der Liga. Und beide Statistiken wurden gestern eindrucksvoll bestätigt. Der VfL Osnabrück wollte viele Ballbesitzphasen haben, erklärte Trainer Uwe Koschinat auf der Pressekonferenz. "Offensiv hat uns aber komplett die Durchschlagskraft gefehlt", sah er keinen Ertrag dabei. Als symbolisch bezeichnete er dabei die eigentliche Stärke seiner Mannschaft. "Wir haben es bei den Standardsituationen geschafft, keinen einzigen Ball in den Zielraum im Strafraum zu bringen", kritisierte der Trainer.
In der Abwehrarbeit wirkte der Aufsteiger unter Uwe Koschinat eigentlich stabiler. "Da haben wir heute einen großen Rückschritt gemacht", war der Trainer enttäuscht über das Verhalten seiner Mannschaft. Eine Erklärung hatte er aber auch parat. Im Gegensatz zu den besten Spielern der Welt hätten Spieler in den unteren Ligen nun mal nicht überall ihre Stärken. "Wir haben heute den Ballbesitz in den Fokus gestellt, dann leidet leider die einzelne Qualität eines Spielers darunter", analysierte er. Als Beispiel nannte er seine Innenverteidiger Oumar Diakhite und Maxwell Gyamfi. In Hamburg habe man sich auf die Abwehrarbeit konzentriert, da seien beide Innenverteidiger für ihre starke Abwehrarbeit gefeiert worden. "Wenn man die Ballbesitzsituationen in den Vordergrund stellt, dann leidet die Verteidigung darunter", ergänzte Koschinat.
Koschinat dankt den Fans
In der ersten Halbzeit habe seine Mannschaft es noch geschafft, wenige Bälle im Mittelfeld zu verlieren, sah Koschinat zumindest eine ordentliche erste Halbzeit. Zur Pause lag die Fortuna nur knapp mit 1:0 in Führung durch das Tor von Christos Tzolis. In der zweiten Halbzeit machte Düsseldorf es dann deutlich mit den Toren von Takashi Uchino, Marlon Mustapha und Ao Tanaka. "Wir sind von der Fortuna weggefressen worden", lobte Koschinat seinen Gegner. Seine Mannschaft sei dabei sogar noch "glimpflich davongekommen". "Düsseldorf hatte viele Chancen, während wir keine Abschlusssituationen hatten", verdeutlichte Osnabrücks Trainer die Überlegenheit des Aufstiegskandidaten.
"Fortuna Düsseldorf hat einfach eine andere Qualität", stellte Koschinat zum Abschluss fest. Nach der Länderspielpause geht es für die Osnabrücker nun auswärts bei Wehen Wiesbaden weiter. Dort muss der VfL wieder ein anderes Gesicht zeigen. Koschinat erklärte, dass seine Mannschaft dabei vielleicht wieder "einen anderen Fokus" setzen müsse. Der Ballbesitz wird dann vermutlich nicht nochmal im Vordergrund stehen. Einen großen Dank sprach Koschinat an die eigenen Fans aus. Trotz des Spielstandes habe keine Koschinat keine Häme oder Resignation bei den Fans gespürt, lobte er. Die Osnabrücker Anhänger waren zu Beginn der zweiten Halbzeit mit einer großen Choreo aufgefallen. In der Tabelle liegt Osnabrück nach aktuellem Stand nun bereits neun Punkte hinter dem Relegationsplatz zurück. Bei einem Rostocker Erfolg würde sich dieser Rückstand noch um einen weiteren Punkt erhöhen.
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