VfL-Coach Koschinat fordert vor Berlin: "Mutigen Auftritt bestätigen"
Eine kontinuierliche Steigerung der eigenen Leistung bescheinigte VfL-Trainer Uwe Koschinat seiner Mannschaft vor dem schweren Auswärtsspiel bei Hertha BSC. An ebendieser soll angeknüpft werden. Zudem nutzte der Coach den Vorlauf des letzten Spiels des Jahres für eine Zwischenbilanz und einen Einblick in seine Herangehensweise.
"Transfer zu Hertha sehr schwierig"
Sie brannte, die Bremer Brücke beim 1:1 des VfL gegen Primus St. Pauli. Entsprechend wichtig war es Trainer Koschinat, "den Jungs zu zeigen, wie gut sie das in der zweiten Halbzeit gemacht haben und wie sehr der Rückhalt der Menschen wieder da war", betonte der 52-Jährigen vor seinem 3. Spiel als VfL-Coach. Die Fans hätten gesehen, dass "eine deutliche Steigerung kontinuierlich seit dem Schalke-Spiel" zu sehen gewesen sei. Gegen Schalke habe man "kein Aufbäumen" gesehen und eine "ordentliche Packung" bekommen. Gegen die "Kiezkicker" sei es "von der Intensität schon ganz anders gewesen" und der VfL habe "auf Augenhöhe" agiert.
Der "Transfer" zum letzten Spiel des Jahres bei der wiedererstarkten Hertha sei jedoch "sehr schwierig", gab Koschinat zu. Die Berliner verfügten über ein "sehr weites Stadion", was ein "anderes Gefühl" hervorrufe. Hinzu komme die enorme Qualität des Absteigers. "Wir erwischen sie wahrscheinlich in ihrer besten Phase", mahnte der Coach. Resignation oder Angst war jedoch nicht zu vernehmen. Im Gegenteil: "Nichtsdestotrotz wollen wir vor allem diesen mutigen Auftritt bestätigen", rekurrierte der gebürtige Koblenzer erneut auf den Pauli-Auftritt. Entsprechend wolle er mit seinen Mannen "mit einem guten Gefühl in die Pause gehen." Unter dem Strich werden die Lila-Weißen sowieso bleiben. Als Schlusslicht fehlen neun Punkte aufs rettende Ufer.
Positive Bestärkungen als Schlüssel
Um diese Situation nicht als hemmend wahrzunehmen, setze der Übungsleiter jedoch nicht auf große Standpauken oder Sanktionen, sondern Verständnis und Bestärkung. Hierbei machte er für sein Coaching "zwei Faktoren" aus. "Viele, viele Spieler können nicht auf einen Erfahrungsschatz aus der 2. Liga zurückgreifen. Die 2. Liga ist für viele Neuland", legte Koschinat dar. Zudem stelle sich die Ausrichtung der Kaderstruktur als schwierig dar. "Punkt Nummer 2 ist, dass du hier keine Mannschaft hast, die die Charakteristik hat, auch mal auf ganz dreckige Weise einen Gegner zum Stehen zu bringen. Mit ganz wenig ganz viel herauszuholen."
So sehe er ein Team, dass spielerische Qualitäten hat. Um aus diesen zu schöpfen, sei es sein "Ansatz, die Jungs zu bestärken, dass sie sich face to face sehr viel zutrauen." Dann sei man "ebenbürtig." Gegen Berlin müsse es zudem die Grundvoraussetzung sein, "dass wir sehr körperlich unterwegs sein müssen." Dann könne eine "David gegen Goliath"-Situation geschaffen werden, die dem VfL zugute käme. Verzichten muss der Coach dabei mit Beermann und Wiedemann auf zwei Linksfüße in der Innenverteidigung. Oumar Diakhite wird wohl starten. Auch dem Reinrücker gab der Coach Positives mit: "Gegen einen körperlichen Mittelstürmer müsste Oumar sehr gut passen", analysierte Koschinat. Ob diese Bestärkungen greifen, wird sich Samstag zeigen.