Nach Niederlage gegen Wiesbaden: Schweinsteiger beklagt Einstellung
Nach zuletzt drei ungeschlagenen Partien in Folge wollte der VfL Osnabrück im Heimspiel gegen Mitaufsteiger Wehen Wiesbaden unbedingt nachlegen. Doch daraus wurde nichts – auch weil den Niedersachsen laut Trainer Schweinsteiger die nötige Einstellung fehlte.
"Haben jedes 50-50 Duell verloren"
Sichtlich angefressen saß Tobias Schweinsteiger nach dem Spiel auf dem Podium des Presseraums. Grund dafür war, dass seine Mannschaft so ziemlich alles habe vermissen lassen, was er von ihr erwarte. "Wir waren überhaupt nicht agil, haben nur reagiert und haben jedes 50-50 Duell verloren", ärgerte sich der 41-Jährige.
Besonders sauer stoße es ihm dabei auf, dass sich seine Mannschaft nicht an den Matchplan gehalten habe. Damit spielte er vor allem auf das frühe Tor zum 0:1 an, dem ein Ballverlust zentral vor dem eigenen Tor vorangegangen war. Dabei wollte Schweinsteiger eigentlich unbedingt ein frühes Gegentor gegen Wehen Wiesbaden vermeiden, da die Gäste aus Hessen über "eine extrem kompakte Defensive" verfügen.
Schweinsteiger vermisst die Basics
Doch noch viel schlimmer als das mangelhafte Umsetzen des Matchplanes sei die fehlende Einstellung seiner Mannschaft gewesen. "Unabhängig von allen Analysen kommt es immer darauf an, wie die Einstellung zum Spiel ist. Und da können wir uns heute beim Gegner eine Scheibe abschneiden", ärgerte sich Schweinsteiger und legte nach: "Wiesbaden hat heute gut Fußball gespielt und wollte das Spiel deutlich mehr gewinnen als meine Mannschaft."
Anders als beispielsweise im Highlight-Spiel gegen den HSV, habe seiner Mannschaft heute die Bereitschaft gefehlt, auch mal Extrameter zu gehen und nach einem Ballverlust energisch nachzusetzen, beklagte sich Schweinsteiger, um anschließend noch einmal aufzuzählen, welche Basics er von seinen Spielern erwarte: "Zweikampfstärke, Einsatz, Zweikämpfe annehmen, am Gegner dransein". Der nach seiner Sprunggelenksverletzung erstmals in dieser Saison eingesetzte Timo Beermann sei einer der wenigen gewesen, die diese Attribute auf den Platz gebracht haben.
Osnabrück verpasst nach der Pause den Ausgleich
Angestachelt von einer klaren Halbzeitansprache fand Osnabrück dann immerhin im zweiten Durchgang etwas besser ins Spiel. Unter anderem dem in der Pause eingewechselten Charalampos Makridis bot sich die Chance zum Ausgleich, jedoch fand der Deutsch-Grieche ebenso wie seine Teamkollegen Robert Tesche und Michaël Cuisance einige Minuten später seinen Meister im stark reagierenden Wehen-Schlussmann Florian Stritzel. Anstatt sich für die gute Phase nach der Pause zu belohnen, verfielen die Lila-Weißen in der 70. Minute in alte Muster und kassierte das 0:2, das der Vorentscheidung gleichkam.
Auch beim zweiten Gegentor, einem traumhaft getretenen Freistoß von Robin Heußer, sah Schweinsteiger die Schuld primär bei seinen eigenen Schützlingen, die den Ball zuvor viel zu einfach hergegeben hatten und sich anschließend zu einem unnötigen Foulspiel hinreißen ließen. Unterm Strich resultiere daher eine "absolut verdiente Niederlage", resümierte Schweinsteiger. Kommenden Freitag bietet sich dem VfL dann die Chance auf Wiedergutmachung. Beim Auswärtsspiel in Fürth wird aber eine andere Einstellung vonnöten sein, um etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen.